sollte eigentlich mal ein Krimi heißen, den ich mir für den Polizeiruf 110 ausgedacht hatte. Allerdings ist es zu mehr als einem Exposé damals nicht gekommen. Und eigentlich ist die Gülpe auch viel zu schön für Mord. Denn um Mord sollte es natürlich gehen. Aber unheimlich könnte man es schon finden, so ganz allein auf dem Biwak-Platz – so ein kleiner Bus ist ja nicht gerade eine Festung -,  wenn die Käuzchen schreien und einem der volle Mond direkt ins Gesicht scheint.

Ich grusele mich nun mal an Orten, die so still und dunkel sind, lassen wir den Mond mal beiseite, und es wird ja behauptet, hier wäre die dunkelste Stelle in Deutschland. Da wirkt die Gegenwart eines Mannes keinesfalls beruhigend, lediglich die Überlegung, dass Mörder doch als erstes den killen, der unten liegt, die würden doch bestimmt nicht gleich nach oben, oder doch? Obwohl mir derartige Überlegungen durch den Kopf gehen, schlafe ich gut. Die Tage sind sowieso wunderbar, daran ändert auch das stinkende Plumpsklo nichts.

Wir haben das beste Sommerwetter, das man sich für einen solchen Ausflug wünschen kann. Sogar baden ist möglich. Und dann die Kraniche. Hunderte diesmal. Außerdem bestaunen wir mal ein Gottesfenster, dann wieder Wolken wie Engelflügel.  Leider muss ich mich mehr bewegen also sonst. Bewegung wäre doch gut für mich, und wenn mir sowieso alles weh tut, dann könnte ich die kleine Strecke doch auch mit dem Rad.

Nie sind es wirklich nur „kleine“ Strecken, wenn man mit Männern unterwegs ist. Ganz schlimm wird es, wenn sie angeblich eine Abkürzung entdeckt haben. Und nein, ich habe keine Vorurteile, ich habe Erfahrungen!  Aber dann ist es wirklich nicht so schlimm, außerdem gibt es Schwarzwälder-Kirsch-Eisbecher zur Belohnung. Und für später wird der  Große Schirmling versprochen, paniert und gebraten. Ein Pilz, dessen Namen ich bisher noch nicht einmal kannte. Wir müssen nur noch jemanden finden, der uns ein paar Eier überlässt.

Die Menschen im Dorf sehen manchmal zwar etwas gruselig aus, auch für maulfaul könnte man sie halten – Brandenburger halt – andererseits sind sie sehr hilfsbereit. Wenn sie selber keine Eier haben, die sie einem verkaufen können, dann wird man zur Cousine geschickt, wo man nicht nur mit frischen Eiern und ebenso frischem Dorfklatsch versorgt wird, nein, auch das Paniermehl, das man natürlich ebenfalls nicht dabei hat, wird einem im Glas mitgegeben. Und natürlich möchten sie dafür kein Geld. Und was soll ich sagen? Diese Pilze – ein Gedicht!

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