In zwei Tagen das Buch „Hartland“ ausgelesen. Dieses Mal ist Wolfgang Büscher vom hohen Norden Amerikas bis runter zur Grenze Mexikos gelaufen. Ein sonderbares Unterfangen in einem Land, in dem sonst niemand zu Fuß geht. Und falls doch, muss er damit rechnen, gleich bei der Einreise von Grenzbeamten tyrannisiert und unterwegs immer wieder bestaunt zu werden. Ihm begegnen kauzige und eigenwillige Typen, da habe ich manchmal beim Lesen die Luft angehalten. Doch meist helfen sie ihm. Fahren extra Umwege mit dem Auto, geben ihm einen Schlafplatz, etwas zu essen.

Und wie groß dieses Land ist. Und wie leer. Und mit welch poetischer Sprache W. Büscher das alles beschreibt. Da möchte ich selbst am liebsten los laufen. Hätte ich nicht ein gestörtes Verhältnis zu längeren Strecken. Und würde ich nicht sowieso nur wegen des Picknicks überhaupt.

Aber Wolfgang Büscher erzählt nicht nur vom Laufen, er erzählt auch von der Geschichte der amerikanischen Ureinwohner. Von dem Lakota-Schamanen Black Elk, der schon seit seinem neunten Lebensjahr Visionen hatte, und der das Gemetzel von Wounded Knee doch nicht verhindern konnte. Später wurde er übrigens Christ, katholischer Missionar sogar. Weil er unbedingt nach Jerusalem wollte – dort hatte immerhin Jesus gelebt, also würde er dort vielleicht etwas vom Geist des Weißen Mannes verstehen – wurde er zuerst Show-Indianer in Europa. Allerdings kam er dann nur bis Neapel. Später berichtete er John G. Neihardt von seinem Leben, ließ ihn ein Buch schreiben. Das muss ich also auch lesen.

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