Wache nach fünf Stunden Schlaf auf. Trinke Kaffee und suche Rezepte für Fingerfood. Zwar haben wir uns auf Schafskäse und Oliven geeinigt, aber das kommt mir doch etwas sehr sparsam vor. Der „Offene Garten“ liegt mir auf dem Gemüt bzw. die Arbeit, die bis Samstag noch zu erledigen ist. Sollte im Vorgarten nicht auch der Rasen? Ich zerre den Mäher die Stufen hinauf, verhederre mich mit dem langen Kabel, renke mir fast die Hüfte aus, so richtig bin ich nicht bei der Sache. Und mehr als ein Potemkinsches Dorf kann das sowieso nicht werden.

Nach dem Harken dicke Blase am rechten Daumen.  Zurück an den Schreibtisch. Eine Kaffeemaschine haben wir auch immer noch nicht, also im Netz nach einem Verleih suchen. Ich finde einen, auch jemanden, der mir Auskunft gibt, und ja, natürlich können wir eine Maschine leihen, und wenn im Netz steht, das kostet 32 Euro für vier Tage, dann stimmt das auch. Ich soll am Abend einfach eine Mail schicken. Alles ganz easy. Aber eigentlich sollte ich wissen, dass selten etwas ganz easy ist. Als ich die Mail abschicken will, werde ich darüber informiert, dass sie erst ab einem Bestellwert von 100 Euro Dinge vermieten. Sie können mich.

Später berichte ich Frau B. von den Geburtstagskonfusionen, von den Freuden und Leiden des Tages, und eigentlich bin ich danach guter Dinge. Als ich mir den nächsten Termin notieren will, kommt eine Mail von dotbooks. Ich habe den Text zu sehr gekürzt (habe ich gar nicht), es herrscht ein anderer Ton (das stimmt), die Liebesgeschichte ist auch keine richtige Liebesgeschichte mehr, ich habe eine Affäre daraus gemacht, und wahrscheinlich wollten sie, dass es richtige Liebe ist. Egal, sie werden das Buch nicht herausbringen. Da es aber so ist, dass sie meine Schreibweise und mein Erzählen sehr mag, soll ich doch alles schicken, was ich sonst noch habe bzw. woran ich arbeite.Und viel Spaß beim Gartenfest und gutes Wetter wünscht sie mir auch noch.

In meinem Hals ein Klos. Vor der Tür setze ich die Sonnenbrille auf, dann kann ich ungestört ein paar Tränen. Manchmal habe ich es so satt. Und dann schieße ich auch noch den zweiten Pfeil ab (würde Freundin K. jetzt sagen) und ärgere mich darüber, dass ich so emotional reagiere. Zum Trost und überhaupt will ich mir einen Fummel bei TK-Maxx kaufen, wo ich neulich die schöne Bluse gefunden habe, aber natürlich klappt auch das nicht.

Dafür finden wir später nicht nur die passenden Weine bei unserem Dealer, auch preiswerte Gläser erstehen wir nach einigen Rundgängen in verschiedenen Geschäften. Die kleinen Schälchen für die Tapas sind sogar so günstig, das ist kaum zu glauben aber wahr. Und auch wenn ich mich kaum noch auf den Beinen halten kann – warum musste ich auch ausgerechnet die Schuhe mit Absatz -, obwohl die beiden Taschen an meinen Armen zerren, ob ich das wirklich schaffe bis zum Auto, am Ende des Tages bin ich dann wieder im Gleichgewicht. Na ja. So ähnlich.

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