Ein hektischer Morgen. Immer noch muss einiges getan werden. Es wird gefegt, getragen, auf- oder zusammengestellt, noch einmal eingekauft. Die Menge an Schafskäse und Oliven könnte dann bis Weihnachten reichen. Für die Zubereitung des Fingerfoods habe ich mich zuständig erklärt. Orientalische Käsebällchen. Schnelle Party-Frikadellen vom Blech, Pizza Bällchen und Tomate-Mozzarella mal anders. Immer geht angeblich alles ganz schnell, aber das müsste ich besser wissen. Zwischendurch Mordgelüste.

Die Schälchen mit dem anderen Mozzarella vergesse ich im Kühlschrank, erst kurz vor Schluss fallen sie mir wieder ein, da sehen sie nicht mehr appetitlich aus. Lecker trotzdem.

Kurz nach 15 Uhr erscheinen die ersten Nachbarinnen mit weiteren Kuchen, einige bringen Kaffee in Thermoskannen. Und laufen immer gleich los, wenn sie merken, dass der Vorrat  zur Neige geht. So viel Hilfsbereitschaft.

Der Garten wirklich fesch. Was allein so eine kleine Rasenmähaktion schon bewirken kann. Und all die goldenen und nicht goldenen Bilder vom Buddhisten. Echte Hingucker. Leider werden sie nur bewundert und nicht gekauft.

Der erste Programmpunkt die Lesung. Wir warten, bis sich an die 20 Gäste eingefunden haben. Vor lauter Vorbereitungsstress hatte ich keine Zeit für Lampenfieber, lese also relativ entspannt aus dem „Bruno und Marina“ Text. Leider etwas kurz, wie sie später sagen, und warum ich so etwas nicht öfter mache. Weil ich Nerven habe?

Zur Session mit der Yogalehrerin finden sich gleich mehrere Interessenten, und als der Redner sein Ringelnatz-Programm zum besten gibt, ist der Garten gut gefüllt. Er ist wirklich ein Profi, und obwohl ich das meiste kenne, bin ich wieder beeindruckt. Seine Stimme so voll tönend, die hört man noch ein paar Gärten weiter. Stunden später  beschert sie uns eine letzte mutige Nachbarin, die sich an unser Lagerfeuer traut, an dem nur noch ein paar Freunde sitzen. Als sie dann immer neue Ideen zur Weltrettung erörtern, verabschiede ich mich.

Eine bunte Mischung hatten wir heute. Freunde, Nachbarn, Bekannte und Fremde,  junge und ältere Menschen. Manche hatten sogar erzählt, welch Überwindung es gekostet hätte, einfach so einen fremden Garten zu betreten. Hinterher waren sie dann aber froh darüber. Sogar aus dem Nachbardorf hat es einige zu uns geführt. Sie hatten die Poster gesehen, die unsere Yogalehrerin erst gestern angebracht hatte.

Bevor ich im Bett verschwinde, lese ich im Gästebuch noch schnell die herzlichen Dankesworte. Alle haben ihre Telefonnummern hinterlassen. Falls wir wieder etwas veranstalten. Vom Buddhisten hörte ich irgendetwas von Herbst, aber Herbst ist ja bald. Und so schnell muss es nun auch nicht sein. Spaß hin oder her. Und den hat es tatsächlich gemacht. Trotz der Nerven.

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