Die kleine Feier am Samstag bei den Mädels hatte mich bereits weich geklopft. Eingestimmt, vorbereitet für das Fest. Eigentlich kann ich mich darauf verlassen, es ist jedes Jahr dasselbe. Wenn ich vorher noch murre, dass mir alles viel zu viel ist, dass ich überhaupt keine Lust habe, dass Weihnachten ausfallen sollte und ich im nächsten Jahr ganz bestimmt weg fahre, nach diesen Abenden bin ich bekehrt. Das kann nicht nur an den liebevoll ausgesucht und eingepackten Geschenken liegen.

Unter anderem hat jede ein paar Pantöffelchen bekommen, meine sind blau, jetzt kann man mich im Dunkeln nicht verlieren, da glitzern die nämlich. Mit dem Durcheinander bei der Speisenfolge kann es auch nichts zu tun haben. Plötzlich gab es zwei Desserts, dafür keinen Salat. Ein Übermittlungsfehler, wie sich herausstellte. Machte aber nix, weil die Kleinmachnowerin alles zu Hause im Kühlschrank hatte und noch einmal heim fuhr, während wir vier anderen schon mal einen Prosecco tranken. Danach gab es von der köstlichen Suppe, bevor wir gemeinsam den Salat bereiteten. Ein heiterer Abend, gutes Essen, gute Gespräche inklusive. Sogar zweistimmig Dona nobis pacem haben wir gesungen. Und Pace ron il celli, jedenfalls war das mein Text, es kann aber auch sein, dass es sich um einen Fall von „weißer Neger Wumbata“ handelt, der ja im Original auch „weißer Nebel wunderbar“ heißt.

Der Nachmittag gestern in Mellensee und unsere Heimfahrt über die Dörfer haben mir wohl den Rest gegeben. Weiß glitzernde Bäume in der Dämmerung, geschmückte Tannen in den Vorgärten, Kerzen in den Fenstern. Das war es. Mehr war gar nicht nötig. Von mir aus hätten sie dazu im Radio noch Driving Home for Christmas spielen können, aber der Mann hatte gesagt, dann hält er an und steigt aus.

Zu Hause angekommen lächelte mich George Clooney von meinem Bildschirm an. Mit einem Glas Sekt in der Hand wünschte er mir Frohe Weihnachten. Familie Mendes aus Spanien sagte via SMS um feliz natal, so viel Spanisch meine ich zu verstehen, dass es sich auch hierbei um eine Weihnachtsbotschaft handelte. Ich kenne Familie Mendes nicht, trotzdem danke. Und allen anderen ebenfalls frohe Weihnachten. Frieden auf Erden.

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