Die Katze ist immer noch rollig. Wenn wir sie nicht zum Schreien rauslassen, dann ist sie unglücklich und schreit drinnen. Aber jetzt liegt sie auf meinem Bett und schnurrt. Sie hat die Ohren hoch gestellt und sieht sich unentwegt um. Als könnte unverhofft ein wunderschöner stattlicher Kater auftauchen. Dem zeigt sie dann eine lange Nase. Ich kenne doch meine Pappenheimer.

Um 12.00 Uhr kommen die Gäste. D. wollte früh in Giessen losfahren, damit sie spätestens mittags auch da ist. Ein Kollege, den wir ebenfalls eingeladen hatten, hat sich gerade entschuldigt, weil er unverhofft mit seiner Exfrau einen Ausflug machen muss. Ich bin immer wieder erstaunt, aber es klappt. All die Ehemaligen brauchen nur zu rufen, schon stehen die Männer vor der Tür. Die Frauen wollen keine Beziehung, schon gar keinen Sex, aber einen Feiertag alleine verbringen, das wollen sie nun auch nicht. Dafür sind die Kerle dann gut. Da lob ich mir doch all die männerlosen Frauen, die ich kenne. Sie kommen gut mit  ihrem Single-Leben zurecht. Es ist reich und bunt. Und wie wenig sie jammern, weil es keine Kerle gibt.
Mein Kerl malt ein Haus. Das ist sein neues Hobby. Er stellt sich Häuser vor, in denen er gern leben würde. Unsere Häuser. Häuser, die wir höchstwahrscheinlich nie bauen, nie besitzen werden, aber wenigstens hat er sie schon mal konzipiert. Mit Ost-, West- und Südterrasse. Gerade arbeitet er angestrengt an der Frage, wie er das Dach unseres Hauses konstruiert. Es ist ihm ernst. So, als würde er morgen mit dem Bauen anfangen. Oder zumindest schon mal im Lotto gewinnen. Jetzt hat er es. Das Haus bekommt ein begehbares Dach. Es liegt nämlich an einem Hügel.

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