Im Traum zog eine schwarze Wolke an mir vorüber, eine große dicke mit Tang und Federn. The Day After Tomorrow? Oder vielleicht auch dies: Ich habe es geschafft. Ich habe nicht nur die Rede gehalten, ich habe auch von einigen Menschen ein positives Feedback bekommen. Mein Sohn hatte Tränen in den Augen. So etwas passiert anscheinend, wenn man die Dinge, die einen bewegen, ausspricht. Das berührt andere Menschen. Sogar mein Stiefvater war beeindruckt. „Das hätte ich dir gar nicht zugetraut.“

Was mich natürlich geärgert hat. Was traut er mir denn zu? Also. Die Rede habe ich gut geschrieben. Das ermutigt mich. Vielleicht findet der Herr von der Agentur Schlück auch, dass ich gut schreibe. Ich hoffe es, gleichzeitig habe ich Angst davor. Wie komme ich überhaupt dazu, meinen Roman einer Agentur anzubieten? Bin ich jetzt ganz verrückt?

Das Exposé hat ihm gefallen. Und wenn ihm die 20 Seiten auch gefallen? Immer diese wilden Hoffnungen.
Für meine Mutter war es ein tolles Fest. Sie hat es genossen. Die Geschenke, die Anerkennung. Viele mögen sie, das merkte man. Ich dagegen finde diese Feierlichkeiten schwierig. Weil ich mich schnell langweile. Smalltalk ist eben nicht meins. Die Gesprächsthemen kreisen um die alltäglichen Dinge: Enkelkinder, Gesundheit. Ob die Kinder noch Arbeit haben und wie lange noch. Das ist das Wichtigste. Literatur, Kultur, Kunst? Was ist das denn?

Wenn sich bei uns Menschen zusammen finden, sind es die Hauptthemen. Wir haben auch unsere Sorgen oder Wehwehchen. Aber wir trösten uns mit guten Büchern, mit gelungenen Filmen. Mit Musik. Und immer geht es in den Gesprächen auch darum, wie wir dazu beitragen können, die Gesellschaft zu verändern.Vielleicht sind wir alle in die Jahre gekommene Träumer, und die anderen, das sind die, die das wirkliche Leben meistern? Gemeistert haben?

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