Der erste Tag sehr eigenartig. Vom Aufstehen an habe ich ein mulmiges Gefühl im Bauch und fühle mich unbehaglich. Was natürlich nicht nötig gewesen wäre. Aber hinterher bin ich ja immer klüger. Alle freuen sich, drücken mich, ein Mann, der inzwischen die Leitung einer NUK übernommen hat, ist extra mit Blumen gekommen. Mir stehen einige Male die Tränen in den Augen. So viel Zuneigung kann ich schwer aushalten, aber natürlich freut sie mich. 

Der Dozent, ein Mann vom Theater, ein Kroate, hat auch schon einiges von mir gehört, wie er mir sagt. Öfter hätte es geheißen, das würde Nanette aber gefallen. Es fällt mir nicht schwer, mich auf seine Übungen einzulassen. Setz dir eine rote Nase auf und tu so, als wärest du ein anderer. Hochmütig, extravagant, vorsichtig, es kommt einiges zusammen. Die anderen machen mit, als würden sie seit Jahren nichts anderes tun. Was hat er mit ihnen gemacht? Wie hat er das angestellt?

Für mich fühlt es sich nach der Hälfte der Zeit schon an, als wäre ich nach Hause gekommen. Daran kann auch die Aufgabe des Dänen nichts ändern. In dieser Woche wird nämlich abwechselnd einer von uns die Gruppe anleiten für eine Stunde, zwei haben das wohl schon hinter sich. Heute also Papierflugzeuge zusammen basteln. Für mich eine Übung für Biss in Tischkante. Oder eben eine in Geduld. Und natürlich habe ich am Ende kein Flugzeug, sondern immer noch viele Einzelteile. Dafür fällt es mir später nicht schwer, mein Flugzeug eine Geschichte erzählen zu lassen. Ein Nachruf auf Tante Bo Ing. Die leider in einen Schwarm Wildgänse geraten ist. In meinem Körper ein aufgeregtes Vibrieren. Ich bin gespannt auf die nächsten Tage. Nur noch vier. Blöd. Viel zu wenig.

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