Die Leserunde. Das Abendessen für die Leserunde. Die Organisation der Teilnahme des Kroaten an der Leserunde. Was sich viel einfacher gestaltete, als ich befürchtet hatte. Als ich das letzte Mal jemanden dazu bitten wollte, artete das in eine Grundsatzdiskussion und in Streit aus. Diesmal gab es weder eine Diskussion, nicht mal eine klitzekleine, und Streit schon gar nicht. Bei unserem einzigen Mann hat mich das nicht gewundert, immerhin habe ich ihm einen Kerl vom Fach hin gesetzt, und Theaterleute unter sich, da gibt es bestimmt eine Chemie, aber die Damen?

Sogar das Wetter hat sich gut benommen. Alle haben sich verstanden, die Runde fühlte sich am Ende bereichert durch den Gast, kleine Vorlesung zum Thema James Joyce inklusive, und die Fußballfans konnten sogar das Spiel verfolgen, ohne dass jemand beleidigt war. Alles gut also, wie unsere Spanierin sagen würde. Eine ihrer typischen Fragen und Antworten. Alles gut? Alles gut. Würde es mir doch vorher nur nicht solch unangenehme Gefühle bereiten. Weil ich für alles zuständig bin. Wetter. Essen. Gute Gespräche. Das ist anstrengend. Und ich habe noch kein Heilmittel gefunden. Das muss ausgehalten werden.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*