Aufgewacht um 4. Dann wieder eingeschlafen. Nach den Treffen mit Goloka fühle ich mich stets wie einmal durch den Wolf gedreht. Alles steht Kopf. Muss neu bedacht werden. Aber ich verstehe mich auch viel besser, das ist gut. So ticke ich also. Nein, es ist nicht klug, in dieser Situation Hauptmieterin zu werden. Nicht mit all den Altlasten. Und schon gar nicht mit diesem Damokles-Schwert Eigenbedarf über uns. Das merken wir doch längst an den Reaktionen von interessierten neuen WG-Genossen.

Die meisten suchen eine Gemeinschaft, weil sie nicht länger allein leben wollen. Was eine wunderbare Idee ist. All die Singles in ihren Waben, manche in großen Häusern sogar, was könnten da für neue offene Orte entstehen. Einige von denen, die sich bei uns gemeldet haben, würden für diese Gemeinschaft sogar schöne Wohnungen aufgeben. Aber macht man das, wenn es in ein oder zwei Jahren vorbei ist mit dem Traum? Die Eigentümerin ist sich ja selbst nicht sicher, auch wenn sie von Jahren redet, die das Ganze noch dauern kann. Ja. Kann. Kann aber auch nicht.

Auf so etwas kann sich nur einlassen, wer sich selbst in einer Übergangsphase befindet. Der Mann vom Bodensee vielleicht. Für den wäre unser Haus eine Art Sprungbrett, um sich mit Berlin vertraut zu machen.

Und was ist mit mir? Was mache ich mit meinen Bauchschmerzen? Ich war doch froh, als ich noch davon ausging, dass unser Haus jetzt vielleicht verkauft wird. Erleichtert geradezu. Jemand würde mir die Entscheidung abnehmen. Und dann könnte ich endlich das machen, was ich bisher den Protagonistinnen in meinen Romanen überlassen habe. Einmal die Sicherheit aufgeben. Den Sprung in eine ungewisse Zukunft wagen. Da tut mir auch gleich noch der Kopf weh.

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