Mit dem Mopedfahrer mittags ins Cinema Paris, wo nicht nur Rentner anzutreffen waren. Schon der Titel der Dokumentation einladend. „Bin im Wald. Kann sein, dass ich mich verspäte.“ Ich hatte es mir allerdings gedacht. Der schreibende Peter Handke ist mir doch näher als der Mensch, der über sich Auskunft erteilt. Was er oft eher widerwillig macht. Und dann ärgern ihn die Fragen. Dafür kann man ihm sehr schön beim Sticken, beim Pilze säubern zusehen. Und wenn er nur lächelt und schweigt, da war ich auch ganz bei ihm.

Seit einigen Wochen schicken Herr W. und ich uns ja einzelne Sätze aus den Journalen des Herrn H. Da ist alles drin, was einen beobachtenden, fühlenden, selbst denkenden Menschen beschäftigen könnte. Auch die Nachbarin und Freundin ist inzwischen infiziert, sie schickt ebenfalls Sätze. Immer lohnt es sich, über den Text noch einmal nachzudenken, ihn wirken zu lassen. Am Ende landen sie alle bei der Stille, sagte die Freundin bei unserem letzten Treffen. Und meinte vor allem jene, die meditieren. Was mich schon wieder ein bisschen aufgeregt hat. Weil ich ja eher glaube, dass wir bei der Stille landen, wenn wir ganz bei uns sind. Und das kann auf vielerlei Weise passieren.

Nach dem Kino dann noch eine Einladung in die Therme nach Ludwigsfelde, wo ich schon so lange nicht mehr war. Welch ein Genuss, in der Heu-Sauna den schmerzenden Körper auszustrecken, die Wärme zu spüren, mich im Außenbecken unter Sternen treiben zu lassen, und das alles in Stille. Da gab es kurze erhabene Momente. Und selbst wenn man in die Arena verschleppt wird, irgendwann ist es auch da ganz still. Om.

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