John Burnside. Ich hatte noch nicht einmal von ihm gehört. Und dann falle ich in dieses Buch, fühle mich getroffen, mit einer solchen Wucht, wie es mir lange nicht passiert ist. Fange am Ende gleich noch einmal von vorn an. Eine Kritik in der ZEIT hatte mich aufmerksam gemacht. Manchmal passiert es, dass ich dann sofort los laufe, weil ich unbedingt dieses Buch haben muss. „Wie alle anderen“. Der Bericht von einem Mann, der versucht, normal zu werden. So wie alle anderen eben.

Denn manchmal ist er verrückt. Er hört Stimmen, fühlt sich körperlich bedrängt, und ohne Alkohol, ohne Drogen kann er auch nicht leben. Und weil das so nicht weitergehen kann, zieht er in die Vorstadt, sucht sich einen Job,  hofft auf Heilung und darauf, der Hölle zu entkommen. Was ihm natürlich nicht gelingt. Am Ende muss er einsehen, dass er doch so wie sein Vater geworden ist. Über den schrieb er in dem ersten Teil dieser ungewöhnlichen Autobiografie. „Lügen über meinen Vater“. Und über dieses Buch (eigentlich meinte er alle Bücher von diesem Autor) hatte Thomas Glavinic 2011 in seiner Kritik geschrieben, man könne eigentlich gar nichts darüber sagen, aber man müsse es jedem Menschen in die Hand drücken, ihn zwingen, nach Hause zu gehen, und dann dürfte der das Haus erst verlassen, wenn das Buch ausgelesen ist. So würde ich das auch diesmal empfehlen.

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