Im Traum musste ich mich um eine alte Frau kümmern, die einen Arzt suchte. Vermutlich ein Stück Erinnerung an meinen Aufenthalt in der Ersten Hilfe, wohin mich die Yogalehrerin gefahren hatte. Vier Anfälle von akuter Luftnot in zwei Stunden – nichts geht mehr, atmen durch die Nase, durch den Mund, sprechen, alles unmöglich – hatten mich völlig konfus gemacht. Und die Spanierin ordentlich erschreckt, der ich in der letzten Runde röchelnd und nach Luft schnappend in die Arme gelaufen war. Im Krankenhaus passierte dann natürlich nichts mehr.

Aber wenigstens durfte ich die drei Stunden liegend auf die Laborergebnisse warten. Herz okay, keine Lungenentzündung, der junge Arzt wurde zunehmend ärgerlich. „Ich kann Sie nicht aufnehmen.“ Wenn er noch gute Frau gesagt hätte, wer weiß, was passiert wäre. Hatte ich etwas von aufnehmen gesagt? Hatte ich nicht. Ich hatte nur wissen wollen, was zu tun wäre im Falle eines weiteren Anfalles. Ein anderes Spray? Schläge auf den Rücken? „Wenn Sie noch einen Anfall haben, dann können Sie wiederkommen. Dann nehme ich Sie auf.“

Da kannst du warten, bis du schwarz bist, du Rotzlöffel. Habe ich natürlich nur gedacht, nicht gesagt. Später habe ich mich dann an einen Artikel aus der Zeitung erinnert. Es soll einsame ältere Menschen geben, die Weihnachten lieber  im Krankenhaus verbringen würden als allein zu Hause. Hätte ich dem jungen Mann erzählen sollen, dass ich in einer WG lebe?

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