Man hat uns eine Stunde geklaut. Ich möchte das nicht. Der Computer hat sich allein umgestellt, er zeigt mir an, dass es bereits viertel nach 10 ist, mein Geist sagt mir, sei ganz beruhigt, es ist erst kurz nach 9. Wem willst du nun glauben, mir oder dem dussligen Computer? Angeblich soll es heute warm werden, der Frühling möchte sich zeigen. Bis Dienstag, dann alles wieder zurück auf Start. Ich bin noch nicht richtig wach, im Traum war ich in einer fremden Firma, für die ich irgend etwas organisieren musste.
Mir sind nur noch die schönen alten Holzmöbel in Gedächtnis geblieben, die es dort gab. Hoffentlich kein prophetischer Traum, wohl gefühlt habe ich mich nämlich nicht. Viel lieber wäre ich bei Familie Mohr in Hirschfelde, um in ihrer arschlochfreien Zone (man kann auch Alternativen für die Zukunft dazu sagen) einem Galloway Rind die Stirn zu kraulen oder mich vom Hafer stechen zu lassen.
Es gibt sie Gott sei Dank, die Menschen, die eine Utopie leben, die mit anderen zusammen ihre Ideen in die Tat umsetzen. Es ist ja oft so, dass einen plötzlich von allen Seiten Informationen erreichen, wenn man einmal angefangen hat, sich mit einem bestimmten Thema zu beschäftigen. Manche nennen es Zufall, ich glaube an das morphogenetische Feld. Aber bevor ich mich weiter in das Thema alternative Lebensmodelle vertiefe, werde ich meine Übungen machen, mich zur Freundin und dem Mann an den Frühstückstisch setzen, wo wir dann entscheiden müssen, ob wir heute einen Ausflug machen oder doch versuchen sollen, in Potsdam Karten für die Uraufführung der satanischen Verse zu bekommen.
In der Zeitung habe ich von einem unauffälligen aber starken Polizeiaufgebot gelesen, das die Gäste im Hans Otto Theater schützen soll. Einerseits wirkt der Gedanke an einen möglichen Terrorangriff radikaler Islamisten abschreckend, andererseits ärgert es mich, weil diese Kleingeister damit genau das erreichen, was sie sich wünschen.