Ein paar Stunden in der Praxis gearbeitet, danach ins Kino. Im strömenden Regen mit dem Bus Richtung Zoo. Das hört einfach nicht auf. Adenauerplatz umsteigen in die U-Bahn. Überall riesige Pfützen, alles dampfte, ich selbst in meiner Regenjacke dampfte auch. Schwülwarmfeucht. Sie haben im Kant-Kino umgebaut, von mir aus hätten sie das sein lassen können. Der Eingangsbereich hat mir früher besser gefallen, ich mochte die schönen alten Holzbänke, und dass es im Saal 2 nun einen neuen Vorhang gibt, wäre mir gar nicht aufgefallen.

Die Dame neben mir hatte mich darauf hingewiesen. Sie säße gern in dieser meinen Reihe, ganz außen rechts, weil man da über die anderen hinweg schauen könne. War mir bisher noch nicht aufgefallen. Ich habe überlegt, ob ich mich zukünftig gleich in die erste oder zweite Reihe setze. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich mich so eingepfercht fühle.

Ich hatte eine Komödie erwartet, aber da haben sie mal wieder die Trailer gekonnt montiert. War wohl eher ein Liebesfilm. „Sommerfest“. Ein Mann um die 40 erfährt, dass sein Vater gestorben ist. Noch in seinem Bühnenoutfit (er ist Schauspieler in München, sie geben gerade „Die Räuber“) fährt er in seine alte Heimat Bochum. Da trifft er ehemalige Freunde und Bekannte, verneint gleichmütig die Frage, ob man ihn kennen müsse, und ein Gesicht macht er auch nicht. Und natürlich trifft er Charlie, die alte Jugendliebe. Für all die alten Jugendlieben wurde der Film ja auch gemacht.

Es gibt jede Menge  schräger Figuren, auch die Omma aus dem Büdchen, der junge Mann mit Migrationshintergrund, der jetzt Profi-Fussballer wird, aber mir haben vor allem Lucas Gregorowicz als Gregor und Anna Bederke als Charlie gefallen. Man muss den Film nicht gesehen haben, aber wenn man sich mal von diesem blöden Regen ablenken will, das schafft er schon.

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