Der 2. Akt mausert sich. Ich habe die Schreibblockade, oder meinetwegen den eigenen Unwillen, überwunden. Seitdem geht es. Froh und beschwingt hüpfe ich herum und berichte froh nach draußen, wie gut ich voran komme. Halb links hinter der alten Linde, die direkt vor meinem Fenster steht, sehe ich die Kirche. Es gibt kein Zifferblatt in dem dafür vorgesehenen Rund und keine Glocke, die den Stundentakt schlägt. Damit muss ich meiner eigenen inneren Uhr folgen. Auch der Storch lässt sich nicht mehr blicken.
Ich wohne nicht mehr Sonnenzimmer, ich bin aufgestiegen. Ins Hochparterre vom Haupthaus. Hier gibt es noch eine kleine  Wohnung, sie ist dem Element Luft zugeordnet. Ein Zimmer, eine Küche, ein Bad. Ideal für eine Person, für ein oder zwei Tage können es aber auch zwei hier aushalten. Heute Morgen bekam ich von Linda bereits eine wunderbare Fußmassage. Zu diesem Zweck hatte sie sich umgezogen, eben noch im schwarzen Putzdreß, plötzlich erschien sie mir ganz in weiß. Im Keller gibt es einen extra Raum, auch dort ist alles weiß. Handtücher, Liege, warme Decke, Kommode, Kerzen. Meine Füße haben seit Monaten nicht mehr so viel Zuwendung erfahren. Ich gelingt mir immer noch nicht, sie so gedankenlos wie sonst zu benutzen. So kostbar sind sie mir in der halben Stunde geworden, als müsste ich sie fortan hegen und pflegen und vorsichtig mit ihnen umgehen. Da ich mich kenne, vermute ich, dass ich diesen Vorsatz morgen vergessen habe. Einen anderen Vorsatz habe ich nicht vergessen. Täglich mindestens 3 Stunden zu arbeiten. Und wenn ich nur in den PC starre, was aber nicht der Fall ist, wenn ich mich an den Schreibtisch setze. Immer wieder läuft es auf Disziplin hinaus. Könnte auch mal was anderes erzählt werden.

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