Heute wurde ich von der Sonne geweckt, die in mein Bett schien. Eigentlich müsste ich durch die Zeitumstellung doch eine Stunde früher wach sein als sonst. Das Gegenteil ist der Fall.  Und immer so müde. Diese beiden Stunden am Morgen, die ich mit Kaffee am Fenster sitze – schreibend, Zeitung lesend, einfach nur so schauend – sind mir nach wie vor die liebsten vom Tag. Sie werden mir nächste Woche fehlen, wenn ich in der Gruppe mit dem Kroaten bin.

Dafür werde ich andere Freuden haben.  Mit anderen zusammen kreativ sein, auch mal eine selbst gezogene Grenze überschreiten, eine Angst überwinden, mich einlassen, dabei diese Lebendigkeit spüren. Ich hoffe auf Neugier und offene Herzen.

Beim Spaziergang mit dem  Hund sind mir heute wieder Dinge aufgefallen, die ich sonst nicht sehe. Auch nicht sehen kann, weil sie hinter dichtem Laub versteckt sind. Ein romantisches Haus aus Backstein, eine ehemalige Scheune vielleicht. Masken und Köpfe aus Stein, von der Künstlerin scheinbar willkürlich abgestellt. Und immer wieder Engel, die Gärten und Häuser bewachen.

Eine kurze Mittagspause bei den Schwestern. Die zu viel gekocht hatten und mich an ihrem Überfluss teilhaben ließen. Das Curry sehr lecker. Ohne Anlauf vertraut und zu Hause. Eine angenehme Unterbrechung meines mal wieder selbst gewählten Rückzugs.

Und jetzt hier? Ich mag mein Zimmer. Die gelben Vorhänge. Die Dielen in der Farbe von Honig. Den Duft von Zitrone. Die Stimme von Melanie De Biasio. Woher kommt eigentlich das leichte Beben? Ist ein Hubschrauber gelandet? Als ich den Ton ausschalte, weiß ich Bescheid. Unter mir spielt die Yogalehrerin ihren Gong. Die Geräusche  nicht unangenehm. Beim nächsten Üben lege ich mich dazu.

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