Eigentlich erstaunlich, wie sehr alles miteinander harmonierte. Die Hauptspeisen mit den Beilagen, dem Salat, mit dem Dessert, den Getränken. Alle hatten etwas mitgebracht, beigesteuert, und dann, als wäre es aus einem Guss. Von einem komponiert. Ein wenig überschattet der Abend von dem plötzlichen Tod einer nahen Freundin der Schreibfreundin. Die ich noch so lebhaft in Erinnerung habe von gemeinsam verbrachten Tagen im Havelland.

Sie war eine Meisterin im Genießen und hätte sich in unserer Runde bestimmt auch wohl gefühlt. Es war alles da, was wir an solchen Abenden schätzen. Bis hin zur Poesie am Kamin. Für mich vor allem deswegen sehr gelungen, weil ich mich inmitten dieser sechs doch recht unterschiedlichen Menschen zu Hause fühlte, zugehörig geradezu. Und das ist bei mir nicht immer der Fall.

Nach dem Aufräumen ein letztes Glas mit dem Hausmann am Kamin, unsere nackten Füße so warm vom Feuer. Und warm und tröstend später im Bett auch die „Gedanken zur Nacht“. Diesmal ein kurzer Text von Montaigne über das Glück, sterblich zu sein. Was ich sonst eher nicht als Glück empfinde. Und wenn ihr einen Tag gelebt habt, so habt ihr alles gesehen. Ein Tag ist gleich allen Tagen. Es gibt kein anderes Licht und keine andere Nacht. Diese Sonne, dieser Mond, diese Sterne, dieses Weltgebäude ist dasselbe, dessen sich eure Ahnen erfreuten und das eure Enkel bestaunen werden.

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