Gestern Vormittag ein Besuch beim Finanzamt Mitte. Eine Steuernummer muss her.  Möglichst schnell.  Nein, das meine ich natürlich nicht ernst. Ich will froh sein, wenn man mir überhaupt eine Nummer gibt. Eines Tages. Die Formulare gut lesbar ausgefüllt, damit habe ich mir das Wochenende, möglicherweise sogar den Magen verdorben. Ich ziehe eine Nummer und warte geduldig. Beobachte eine Frau, die an ihrer Steuererklärung arbeitet. Wie zackig sie die Zahlen in den kleinen Taschenrechner tippt. „Die 43 in Zimmer 1.“ Das bin ich.

Die Sachbearbeiterin schaut streng, während sie meine Unterlagen studiert. Erwischt. Es fehlen noch ein paar Informationen, und sie, die vielleicht noch nicht gefrühstückt hat, die vielleicht viel lieber einen Kaffee trinken würde, muss jetzt meine Arbeit machen. Am Ende darf ich aber doch alles kopieren, und dann bekomme ich zwar keine Steuernummer aber immerhin einen Stempel, der davon kündet, dass ich besagte Nummer beantragt habe. Der Kopierer gibt kein Wechselgeld heraus, aber das interessiert niemanden. Hier ist keiner Berlin.

Beim Steuerberater in Kreuzberg geht es schnell.  Die vielen Pläne, die ich mit dem Programm vom Bundeswirtschaftsministerium erstellt und ausgedruckt habe, hält er allerdings für reine Papierverschwendung. Er hätte das alles in einer Excel-Tabelle, sagt er. Er hat keine Ahnung. Er weiß nicht, wie viel Zeit und vor allem Geduld mich der ganze Krempel gekostet hat. Am Freitag waren die Zahlen noch da. Samstag waren sie fort. Obwohl ich sie gespeichert hatte. Das Programm hat  immer wieder die Eingaben von 2009 aktiviert und meine Korrekturen ignoriert. Das hieß, alles wieder von vorn, und dann gleich ausdrucken, bevor die Daten wieder futsch waren. Ob die Berater unserer lieben Frau Bundeskanzlerin eventuell dasselbe Problem?

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