Heute früh aufgestanden. Die Zähne haben sich über Nacht beruhigt. Siehste, war doch gar nicht so schlimm. Sonne über dem Hof. Außer dem Geschnatter von ein paar Wildgänsen, die sich im Formationsflug üben, nichts zu hören. Der Mann wird vom Baustellenlärm geweckt. Tieflader, ein großer Kran,schweres Gerät eben. Für die chicen Wohnungen, die an der Ecke entstehen, wird das Fundament gelegt. Den Balkon werden wir in diesem Sommer wohl abschreiben können. Ein reines Raucherzimmer.

Auf dem Arbeitsamt beschauliche Ruhe. Da ich eine bin, die man demnächst los wird, mit der man die Statistik nach unten korrigiert, freundliches Entgegenkommen in allen Zimmern. Ich darf sogar eintreten, gleich nachdem ich geklopft habe. Aber wo sind die Finanzpläne? Die hat der Steuerberater behalten. Ich hatte mich schon gewundert. Da er jedoch alle Zahlen abgenickt, mir sozusagen eine Existenzberechtigung bestätigt hat, dachte ich, es hätte alles seine Richtigkeit. Hat es nicht. Spätestens morgen müssen die Pläne aber da sein.

Ich drucke noch einmal neu, unterhalte mich mit der Krankenkasse, ja, ich kann da weiter versichert bleiben, forsche im Netz nach den Bedingungen für die Aufnahme in die Künstlersozialkasse, suche die Ersatz-Brille. Die andere hat sich gestern Abend im Kino plötzlich in ihre Bestandteile aufgelöst. Ich glaube, es war an der Stelle, als Lyn Cassidy (George Clooney) gebannt aus dem Fenster des Autos starrt, um eine Wolke aufzulösen. Netter Film über parapsychologisch geschulte Militärs, denen Jeff Bridges als Ausbilder love and peace predigen darf, allerdings hatte ich heute morgen die Männer, die auf Ziegen starren, schon vergessen. Für Menschen, die sich von den Schmerzen einer Parodontose-Behandlung ablenken wollen, aber gar nicht so übel.

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