Oft kommt es ja anders. So saß ich also gar nicht alleine im Kamin, weinte erstmal keine kleine Träne. Der Taxifahrer hatte noch gewartet, bis die knisternden Geschenke ausgepackt waren, die der Postmann (oder gute Geister) gebracht hatte, bevor er nach Hause zu seiner einsamen Lasagne gefahren war. Ich habe den restlichen Cremant getrunken, köstlich war der, geradezu wunderbar, habe weiter in die Flammen geschaut, ab und zu in dem Buch „Leben auf dem Land“ gelesen, mit dem mich die Mannheimer Freundin so erfreut hat.
Um Mitternacht schaltete ich den Fernseher ein, zappte ein wenig herum, entschied mich für das letzte Drittel von „Notting Hill“. Und dann, sie hatte ihm gesagt, dass sie nun für immer bleibt, passierte es. Elvis Costello fing an zu singen, ich fing an zu weinen. She may not be what she may seem. Dazu passte später auch der nächtliche Himmel mit dem dicken Mond, unter dem in schneller Folge mal zarte durchsichtige, dann wieder alles verhüllende dunkle Wolken zogen. Die Straße leer, das Nachbarhaus leuchtete still vor sich hin, und ich stand und schaute.
2 Kommentare
Ist ja lustig, Madame, auch ich schaute per Zufall in die letzten fünfzehn Minuten von Notting Hill. Diese Pressekonferenz am Ende ist wirklich immer wieder sehr berührend, auch mir steckt dann immer ein kleiner Kloß im Hals. Anschließend dann noch Rambo III:
„Was ist das?“
„Das ist blaues Licht.“
„Was kann es?“
„Es leuchtet blau.“
krawummmm….knall….schepper….
Später dann sah ich aus meinem Fenster das Sternbild Löwe im Osten aufsteigen, den Frühlingsboten; Orion, das Winterbild, war schon längst weitergewandert, stand schon hoch im Süden, bereit, dem Westhorizont entgegenzusinken. Und der große Wagen steigt nun auch langsam wieder höher.
Frühling lässt sein blaues Band…
Von Notting Hill zu Rambo. Interessant. Und wovon sehen Sie Sterne? Von wegen Frühling….