In Berlin treffen sich gerade Tausende von Ärzten und Pflegern vor dem Brandenburger Tor, um gegen die Krankenhauspolitik von Bund und Ländern zu protestieren. Sie sind aus ganz Deutschland angereist, um auf den Notstand aufmerksam zu machen. Überall wird gespart, das ist nicht neu, man kennt eine solche Vorgehensweise aus der freien Wirtschaft.

Das deutsche Ärzteblatt schreibt, dass seit Ende der 90iger Jahre 10 % der Krankenhäuser geschlossen, 20 % der Krankenhausbetten abgebaut, jedoch 15 % mehr Patienten behandelt wurden. Es wird eine Finanzspritze geben, das hat man gestern bereits angekündigt, aber es ist der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Und ob er den Menschen zugute kommt, die mit den Patienten arbeiten, weiß auch niemand. Erstaunlich, dass man nicht viel häufiger liest, dass irgendwo eine Schere im Bauch vergessen wurde.

Das wiederum könnte ein Anlass sein, um sentimentale Bürger, früher wohnhaft in der DDR, auf den Plan zu rufen, die sich den Sozialismus zurück wünschen. Wie kontrovers die Geschichte der DDR bis heute diskutiert wird, wer sie wem erklären darf, das kann man heute Abend im rbb beim Talk im Palais erfahren. Falls man nicht beim 8. Berliner Literaturfestival unterwegs ist, um das Gespräch von Ilija Trojanow mit dem aus Somalia stammenden Nuruddin Farah zu verfolgen, Jenny Erpenbeck zu hören, oder um heraus zu bekommen, warum Autoren wie die Isländerin Steinunn Sigurdadóttir (Die Liebe der Fische) seit neuestem in Berlin leben. Darauf gibt es eine klare Antwort: Weil es nur eine geben kann.

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