Manchmal bin ich nach dem Kino noch so drin im Film, dass es mir schwer fällt, ein Gespräch zu führen. So ging es mir gestern nach „Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit“. Obwohl mich einiges gestört hat – die Musik, ich war kurz davor, mir die Ohren zuzuhalten, auch die Kameraführung gefiel mir nicht durchgehend – hatte ich eine Verbindung zu diesem Maler. War berührt von seiner Einsamkeit, seiner Verzweiflung, seinen Ängsten. Habe mich über Gauguin geärgert, der in Arles nur an ihm herumgemeckert hatte und ihn zur Abstraktion, zu einem „Malen aus dem Kopf“ überreden wollte.

Jetzt möchte ich die Briefe lesen, die Vincent seinem Bruder Theo geschrieben hat, der ein halbes Jahr nach Vincents Selbstmord ebenfalls gestorben ist. Aus diesen Briefen hat Julian Schnabel zitiert, diese Stellen haben mir besonders gefallen. Van Gogh wollte den Menschen zeigen, wie er die Natur sah, die er so dringend brauchte, um nicht völlig durchzudrehen. Lebendig. Leuchtend. Pulsierend. Auch wenn ich nicht der visuelle Typ bin, Malerin schon gar nicht, weiß ich, was er da draußen erlebt hatte.

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