Mit dem Mopedfahrer zum Espresso-Konzert an den Gendarmenmarkt. Fünfundvierzig Minuten Klassik würde ich Banause ja wohl aushalten, hatte ich mir gedacht. Weil mich bei einem richtigen Konzert am Abend nach der Hälfte der Zeit ja meist der Fluchtreflex überkommt. Aber vor allem hatte mir die Idee gefallen, sich mittags zu treffen, ein bisschen Musik zu hören, live und in kleinem Rahmen, Kaffee servieren sie einem im Anschluss auch noch, dann plaudert man noch ein wenig, bevor jeder wieder seiner Wege geht.

Erstaunlicherweise haben mir gleich die ersten Takte des Streichquartetts die Tränen in die Augen getrieben. Ob es daran liegt, dass ich in diesem Moment noch nicht angefangen hatte zu denken? Dass ich sozusagen offen war und mich deswegen „etwas“ überrumpeln konnte? Dasselbe „etwas“, das mich vor drei Jahren im Musikinstrumente-Museum schon einmal in Tränen ausbrechen ließ? Ich weiß es nicht. Dauerte auch nicht lange, und als ich eben dasselbe Stück auf Youtube hörte, da passierte gar nichts.

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