Der Iraker möchte jetzt doch ausziehen. Übermorgen. Die Heizung funktioniert nicht. Der Brenner röchelt kurz, dann blinkt er rot. Der Mopedfahrer hatte gestern Abend noch vorgeschlagen, ich solle im Keller die Kupferleitung suchen, die vom Kessel zum Brenner führt, vielleicht hätte der letzte Handwerker einen Zugang versperrt. Habe ich gleich heute Morgen gemacht, da sind keine Hebel, die senkrecht stehen.

Eigentlich wollten wir uns gestern einen heiteren Film gönnen, daraus ist nichts geworden. „Synonymes“ hat uns verstört. Wir saßen noch immer in dem kleinen Saal am Bundesplatz und überlegten, was wir da eben gesehen hatten, als alle anderen Besucher längst fort waren.

Ist der junge Israeli, der nach Paris kommt, der fortan nur noch französisch spricht, der sich weigert, seinen Vater zu sehen, nun traumatisiert? Hat er in der Armee etwas erlebt, das sein Verhalten, seinen Hass auf Israel erklären könnte? Oder ist er lediglich „normal“ verrückt? Spielt es eine Rolle? Beschreibt der Film das Gefühl der Fremdheit?

Vielleicht spricht es für diesen Film, dass ich immer noch keine eindeutige Meinung habe, dass ich mehr irritiert als begeistert bin. Ganz eindeutig dagegen mein Verlangen nach einem weiteren Kaffee.

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