Der Hund liegt neben mir und betrachtet seine Pfoten. In den letzten Tagen wurde ich wieder einige Male angesprochen, wenn wir unterwegs waren. „Oh je. Der Arme. Das Alter, was? Wie alt isser denn?“ Die Fragenden sind in der Regel auch nicht mehr jung. Sie bewegen sich langsam, haben kein Smartphone vor der Nase, so jemanden fällt ein vor sich hin schlurfendes Tier mit melancholischem Blick auf.

Der Retriever ist mit seinen dreizehn Jahren tatsächlich alt, er hat Hüfte und Arthrose, vor zwei Jahren Krebs, nicht zu vergessen die diversen Kämpfe mit wilden Schweinen, die Not-OPs werden auch nicht spurlos an ihm vorübergegangen sein. Meist folgt auf diese Informationen die Bemerkung, man würde das ja alles von sich selbst kennen. So wäre das nun mal, wenn man alt ist.

Im Prinzip stimme ich zu, aber wann ist man denn alt? Vor ein paar Monaten habe ich noch ein wenig empört auf die Aussage reagiert, da hätte jemand eine schöne alte Frau kennengelernt. „Wann glaubst du denn, dass du alt bist?“ Ich habe nur kurz überlegen müssen. „So mit 85.“ Inzwischen habe ich das ein wenig nach unten korrigiert. Mit 80 vielleicht. Aber eigentlich ist es egal. Sind doch sowieso alles nur Zahlen.

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