war ich auf einer Familienfeier. Es endete mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen, obwohl ich mein Bestes gegeben hatte. Ich überlegte, Goloka anzurufen, aber mir war klar, was er mir raten würde. Ich solle mich in Sicherheit bringen. Erleichterung beim Aufwachen und Verwunderung darüber, auf welch verschlungenen Wegen sich das Gefühl der Nichtzugehörigkeit doch immer wieder in meinen Schlaf schleicht. 

Vielleicht hat der Film dies ausgelöst. „Ein Licht zwischen den Wolken“. Den ich auch deswegen sehen wollte, weil ich Albanien aus der Ferne schon länger interessant finde.

Der Hirte Besnik erinnerte mich ein wenig an den glücklichen Lazzaro, nur war ich nach dem Film gestern nicht so durcheinander wie damals. Gott sei Dank. Außerdem ist Besnik nicht wirklich glücklich. Er wirkte eher traurig und bekümmert. In seiner Jugend ist etwas passiert, der Vater hat ihm etwas angetan, man erfährt nicht, was da genau los war.

Aber er hat den Fleck in der Moschee entdeckt, der sich als christliches Heiligenbild herausstellt. Deswegen kommt die Neuzeit in das archaisch wirkende Bergdorf in Form von zwei jungen Frauen von der Denkmal-Behörde, und dann wird eben alles anders. Dann müssen Muslime und Christen sich ein Gotteshaus teilen, und in Besniks Familie, in der es auch unterschiedliche Konfessionen gibt, teilen sie sich am Ende das Elternhaus. Dann hängt plötzlich mitten in der Küche eine Gardine, damit keiner in Versuchung geführt wird durch die Essriten der anderen. Die kleine Welt als Abbild der großen. Ob das mit dem friedlichen Teilen wirklich längerfristig klappt, da kann man nur hoffen.

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