war ich nicht auf der Berlinale. Auch diesmal wäre ich nicht gegangen, wenn ich von den Schwestern kein Ticket bekommen hätte. Diese langen Schlangen. Das Warten. Und dann sitzt man eingezwängt zwischen den vielen Menschen, wo ich es doch schätze, Platz um mich herum zu haben. Das Alter wahrscheinlich. Früher hat mir genau das gefallen. Egal. Joshua Bonnetta hat seinen Film „The Two Sights“ auf den äußeren Hebriden in 16 mm gedreht. Nach zehn Minuten fühlte ich mich wie in Trance. Diese langen Einstellungen, dazu das Rauschen des Meeres, der Brandung, der Wind, die Vögel.
Felsen, Bäume, Häuser, die sich auf dem Wasser spiegeln, manchmal sieht es aus, als würden sie darüber schweben. Landschaften im Nebel, im Regen.Die Ruine eines Hauses auf einer Klippe. Ab und zu Schafe. Hirsche. Torfarbeiter. Der Schatten eines schwimmenden Pferdes. Aus dem Off erzählen Männer und Frauen von Begebenheiten oder Erlebnissen – eigenen oder überlieferten – die vielleicht der Einsamkeit dieser Inseln geschuldet sind. Die Menschen dort sehen Geister, hören Stimmen. Das klingt irgendwie logisch und plausibel. Hinterher bin ich so guter Stimmung, glücklich geradezu, meinen Freundinnen geht es ebenso, da muss geherzt und umarmt werden.