nur an Feiertagen. Als läge unser Kiez unter einer weichen Decke, die alles Laute und Schrille dämft. Ich bin immer noch erschöpft von dieser blöden Influenza und schnappe nach fünfzehn Minuten langsamen Laufens nach Luft.  An der Rehwiese trifft  man Menschen, die wie man selbst spazieren gehen. Viel mehr ist ja auch gerade nicht möglich. Und siehe da, alle fügen sich, keiner murrt. Warum lässt sich dieses Szenariao eigentlich nicht auf die viel größere Katastrophe anwenden, die unser Leben bedroht?

Eine erste Befragung im Freundeskreis hat ergeben, dass alle gesund sind, dass es auch in den Familien keine Corona-Erkrankungen gibt. Alle scheinen mir besonnen und pragmatisch mit der Situation umzugehen. Man bleibt zu Hause und macht das, was möglich ist. Telefonieren, sich schriftlich mit anderen austauschen, jemandem Mut zu sprechen, das ist ja alles weiterhin möglich.

Der Syrer wird morgen nicht seinen Arbeitsvertrag unterschreiben, das habe ich befürchtet. Im Moment werden keine befristeten Einstellungen an Schulen vorgenommen. Ich habe ihn getröstet. Aufgeschoben heißt nicht aufgehoben. Mehr Sorgen macht mir die Freundin in Celle, die nicht nur fünf lange Wochen mit den Kindern zu Hause sein muss, die in dieser Zeit auch kein Geld verdienen kann, weil sie natürlich nur freie Mitarbeiterin ist.

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