Las ich am Sonntag auf einem Zettel im Fenster eines schönen Einfamilienhauses. Ich vermute, dahinter versteckt sich die Bitte, alle anderen mögen doch auch zu Hause bleiben. Wir gehen kurze Strecken spazieren. Natürlich nur zu zweit. Manchmal liege ich warm eingepackt in der Sonne im Garten, das ist gut für die immer noch gelegentlich rasselnden Bronchien. Seit vorgestern habe ich leichte Kopfschmerzen, aber das werden die Nebenwirkungen des Kortison-Sprays sein. 

Mit den meisten Freunden bin ich per Mail, per Telefon in Kontakt. Im Gegensatz zu früher vergewissern wir uns regelmäßig, ob es den anderen noch gut geht. Ich sehe mehr Nachrichten als sonst, sehe mir Sondersendungen zum Thema an. Manches berührt, manches ärgert mich. Aber eigentlich überwiegt bei all dem Unangenehmen im Moment mein Erstaunen über die Besonnenheit der meisten Menschen, auch der Politiker. Interessiert sich wirklich noch irgendjemand für die AFD? Da werden plötzlich unbürokratische Soforthilfen für Selbständige bewilligt, es wird laut darüber nachgedacht, wie ungerecht die Bezahlung in den systemrelevanten Berufen ist.

Was ich gerade spannend finde ist das Kino an demand. Damit könnte man die kleinen Kinos unterstützen, die am meisten unter der Krise leiden werden. Man leiht über sein Lieblingskino einen Fim von diesem Portal, das auch aktuelle Filme anbietet, und ein Teil des Erlöses geht dann an das ausgewählte Kino. Ach, was man immer noch alles machen kann, wenn man nicht gerade Kinder betreuen muss. Virtuell ins Museum gehen. Konzerte online hören. Philosophische Vorträge. Selber kreativ sein. Was mir gerade nicht leicht fällt. Dabei würde es mir gut tun, wie ich weiß. Los, raff dich auf.

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