wenn wir drei sehr alte Damen sind, werden wir daran zurück denken. Wir werden auf einer Bank in der Sonne sitzen und längst unseren Frieden mit der Welt gemacht haben. Mit ihren Ungerechtigkeiten, den Ärgernissen, den Fehlschlägen, Niederlagen, dem ganzen Auf und Ab des Lebens eben, und natürlich auch mit den Männern, die uns nicht oder nicht mehr geliebt haben. Weise und wunderbar werden wir sein und das Wort Liebeskummer wird nur noch ein wissendes Lächeln und ein kaum hörbares Seufzen auslösen. Ach ja.
Weißt du noch, wie ich dir als erstes um den Hals gefallen bin und geweint habe? Als würde ich nie mehr aufhören können? Wie du mich hieltest, mir über den Rücken strichst und immer nur ja sagtest? Ich wollte Wein. Und ein Käsebrot. Später hast du Tee gekocht und mir in den Schlafanzug geholfen. Ich durfte in deinem Bett schlafen. Und nachts klopfen, wann immer ich das Bedürfnis hätte, damit ihr meine Hand halten könntet. Ich konnte das genau vor mir sehen, links eine, rechts eine.

Natürlich habe ich nicht geklopft. Die Nacht war grässlich, aber was will man auch erwarten, die erste ist die schlimmste, sagt man. Dann dieser unglaubliche Regenschauer am nächsten Morgen beim Spaziergang. Das Wasser lief durch unsere Regenjacken hindurch, den Hals entlang, unter die Hemden, über den Rücken. Und ich sagte, ich habe das Gefühl, in diesem Moment entspricht der äußere offensichtlich dem inneren Zustand. Und darüber haben wir gelacht.

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