zur Gefühlslage. Nach einer Nacht, die ich zwar nicht schlafend aber trotzdem heiter verbracht habe, ein unangenehmer Morgen. Grau vor dem Fenster. Schwarz drinnen. Mir ist völlig unklar, warum ich mich ein paar Stunden zuvor noch darüber gefreut habe, lebendig zu sein. Warum mir das Leben so kostbar erschien. Aber so wird es wohl noch eine Weile gehen. Auf und ab.

Mit Pfingstrosen im Arm gehe ich zu meinem letzten Treffen mit Frau L.  Ob sie Hellseherin ist? Zum Abschied bekomme ich das Buch „Wenn alles zusammenbricht“ von Pema Chödrön, einer amerikanischen Meditationsmeisterin in der Tradition des tibetischen Buddhismus.

Ich versuche mich mit dem von Frau L. in meinen Geist eingepflanzten Gedanken anzufreunden, dass die Seele sich freut, wenn es Veränderungen gibt.  Dass sie mich in eine neue Richtung drängt. Vielleicht hin zum Friseur? Die grauen Haare färben? Rot? Ein Kleid kaufen, das meine weiblichen Rundungen betont? Ich habe Pema Chödrön zwar noch nicht gelesen, fürchte aber, dass dies nicht der Weg ist, mit schwierigen Zeiten umzugehen. Also bleibt es beim grau.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*