Ein entspannter Nachmittag mit der kleinen Tochter von S. Ein erster Versuch, ob und wie es mit uns beiden gehen könnte zukünftig, damit die junge Mutter sich einmal in der Woche ein paar Stunden erholen kann. Natürlich will sie sich nicht erholen, sie will arbeiten, aber vielleicht ist das nach den zwei Jahren, die sie jetzt ständig mit dem Kind zusammen war, auch eine Art Erholung.

Im Café kann man das Kind mit verschieden farbigen Zucker entzücken. Heute entscheidet sie sich für den gelben. Zitronig, sagt sie und schüttet ihn über ihren Milchschaum, bevor der hingebungsvoll vom Löffel geleckt wird. Nichts anderes ist in diesem Moment wichtig. Ein Erwachsener kann da einiges lernen.

Anschließend sind die Bilderbücher dran, wir schaffen acht in einer Stunde, und noch später kann man uns auf dem Spielplatz treffen. Allerdings stürzt die Tatsache, dass ein kleiner Junge seinen gelben Bagger dabei hat, während der eigene rosa Bagger zu Hause ist, das Kind in große Betrübnis. Sie weint so herzzerreißend, nicht bockig, nicht in den schrillen Tönen, die manche Kinder so von sich geben, dass es mir selber fast das Herz bricht.

Vielleicht zukünftig doch ein Mehrgenerationenhaus. Eine WG. Oder ich bleibe in meiner Wohnung und suche mir eine junge Mutter mit Kind. Das würde den Mieter unter mir allerdings enorm verstören, weil so ein Kind vermutlich rennt, und ich bekomme schon Klopfzeichen, wenn ich mich etwas ausgiebiger auf meinem Schreibstuhl bewege.

Jeden Tag mache ich andere Pläne. Und verwerfe die von gestern und vorgestern. Alles ist offen. Alles scheint möglich.

Vor ein paar Jahren habe ich in einem Buch über die verschiedenen Arten, wie man glücklich werden kann, gelesen, dass man immer mal Zeit mit einem Kind verbringen soll. Das kann ich bestätigen. Auch Gartenarbeit gehört zu den Glück auslösenden Momenten. Stille. Und für heute würde ich noch hinzu fügen, dass man manchmal auch glücklich sein kann, wenn man ein schmales gegen ein breites Bett tauscht.

Einen Kommentar schreiben

Ihre Daten werden niemals an Andere weiter gegeben.
Die Email-Adresse wird nicht angezeigt. Notwendige Felder sind so markiert: *

*
*