Der Besuch mit der Freundin im Kolbe-Museum nicht die reine Freude. Beim Spaziergang mit Hund hatte sich überraschend ein Wirbel im Brustbereich verschoben, oder ein Nerv eingeklemmt, was weiß mal wieder ich, sogar das Atmen tut weh. Auf Alexandra Ranners Arbeiten muss man sich einlassen, das braucht Zeit, aber vor allem braucht es Stille. Leider haben manche Paare (man sollte sie beim Einlass trennen) die Angewohnheit, sich durch die Gegend zu quatschen. Und natürlich sind sie auch nicht in der Lage, sich 25 Minuten lang einen Film anzusehen. 

Menschen in einem Flur. Sie stehen an die Wand gelehnt, manche sitzen und bewegen sich sparsam, manche wälzen sich plötzlich weinend auf der Erde, nur um wenig später wieder stumm an einem Fenster zu stehen, Jalousien fahren hoch, die Szene wird ein wenig erhellt, aber am Ende das gleiche Dunkel wie am Anfang. Hier ist doch jeder eine Insel, auch wenn sich manchmal einer traut, seinen Kopf auf den Arm oder die Schulter eines anderen zu legen. Keine Hoffnung.  Und dabei weiß ich nicht einmal, was diese Menschen so traurig macht. Das Leben, sagte die Freundin später.

Da könnte was dran sein. Zumindest hatte es eine Weile gedauert, bis ich diese eigenartige Stimmung, in die mich nicht nur dieser Film gezogen hatte, wieder los war.

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