Monats-Archiv: November 2007

Der Mann drängelt. Er möchte meinen Text ausdrucken, ich könnte in der Zeit das Exposé schreiben. Ich hasse Exposés. Vor allem, wenn ich sie für einen eigenen Text schreiben soll. Was will ich denn erzählen? Wie ist der Plot? Mit welchem Thema setze ich mich auseinander? Plötzlich kommt mir meine Geschichte uninteressant vor, die Bewerbung […]

 

Allen guten Vorsätzen zum Trotz werde ich mit den Jahren meiner Mutter und meiner Großmutter immer ähnlicher. Es ist zum Heulen. Von der Großmutter die Form, den Inhalt von der Mutter. Andersherum wäre es mir lieber. Meine Mutter ist im Vergleich zu mir eine Elfe. Meine Großmutter dagegen….Klein und rund war sie. Wenn sie lachte, […]

 

Montag früh im Bus. Mich beschäftigt wie immer die Frage, wo die zwei freien Tage geblieben sind. Während ich noch versuche, mich zu erinnern, schau ich mich um. Der Kudamm ist geschmückt. Neben der Gedächtniskirche steht ein großer Weihnachtsbaum. War der am Freitag auch schon da? Meine Augen müssen in der Nacht größer geworden sein, […]

 

Der Mann ist heute um halb acht aus dem Bett gesprungen. Deswegen sind wir früher als sonst mit dem Programm „Brot, Kaffee, Zeitung“ fertig. Gestern wollten wir eigentlich ins Kino gehen. „Liebesleben“ steht weit oben auf meiner Liste. Ich bin ein Zeruya Shalev Fan, seit ich sie vor ein paar Jahren im Jüdischen Museum erlebt […]

 

Der Wecker klingelt um 6.00 Uhr. Im 5-Minuten-Rhythmus klopfe ich ihm auf den Kopf, eine halbe Stunde später stehe ich auf. Vorher bekommt der Mann einen Kuss, ein kleines Lied singe ich ihm auch. Die Melodie ist meist dieselbe, den Text variiere ich. Er mag dieses Ritual. Sagt er. Okay, vielleicht könnte er auf das […]

 

Beim Schreiben des Datums fiel es mir ein. Heute ist Martinstag und wir haben keine Gans. Aber ich habe meinem Sohn schon gestern am Telefon versprochen, dass wir essen gehen, wenn er kommt. Ich wende die Tricks aller Mütter an und locke mit einer guten Mahlzeit. Bei männlichen Kindern funktioniert das eher als bei weiblichen, […]

 

In der Nacht vom 9. auf dem 10. November war ich am Checkpoint Charlie. Ich hätte dieses ungeheuerliche Ereignis verschlafen, wenn nicht jemand Sturm geklingelt hätte. Eine Schulfreundin aus Prenzlauer Berg hatte sich, gleich nach dem sie durch das Fernsehen mitbekommen hatte, was sich an der Bornholmer Brücke abspielte, mit ihrem Mann zu Fuß auf […]

 

Ich stelle mir vor, wie Johanna, die ich nur aus einem Buch kenne, diese zwei Worte sagt. Dabei bin ich mir gar nicht sicher, dass sie sie überhaupt sagt. Vielleicht denkt sie sie nur. Vielleicht zuckt sie mit den Schultern dabei. Was ist denn überhaupt Glück? Sie würde vielleicht sagen, wenn man einen herrenlosen, ausgesetzten Hund findet, […]

 

Die Wochenenden sind zu kurz. Immer gibt es jemanden, der einem ein Stück davon klaut. Und dann verplempert man auch noch seine Zeit mit nutzlosem Tun. Mit Fernsehen zum Beispiel. Sonnabend Abend. Der Film im Kino am Potsdamer Platz war ausverkauft. Im Wilders, wo wir die Frustration darüber mit einem Cocktail bzw. Bier ertränken wollten, […]