Archiv für das Thema: Sommerhaus jetzt

Der Morgen ist warm. Ich lege meine Yogamatte zwischen zwei Apfelbäume. Im Garten, der gemäht und aufgeräumt ist, die Beete geputzt und gesäubert, ein Engel war hier in den letzten Tagen am Werk, ein großer, starker, duftet es nach wilden Rosen und Holunder. Über mir fliegen tausende weißer Puschel, sie steigen aus den Weiden auf, sammeln sich in der Luft, bevor sie auf die Reise gehen. weiter lesen »

 

Immer wieder bin ich beim Lesen in Matthieu Ricards Buch auf den Namen Etty Hillesum gestoßen. Eine holländische Jüdin, 1924 geboren, im September 1943 nach Auschwitz deportiert, zwei Monate später dort ermordet. Die Tagebücher, die sie in den beiden Jahren vor ihrem Tod schrieb, wurden von ihr selbst zur Veröffentlichung bestimmt. Sie schrieb noch, als sie längst ihren Deportationsaufruf bekommen hatte, das Angebot unterzutauchen schlug sie aus. weiter lesen »

 

Nach dieser Nacht und diesem schrecklichen Morgen, an dem ich das Gefühl habe, ich wäre kurz vor dem Durchdrehen, ich kann die Gedanken in meinem Kopf nicht mehr zur Ruhe bringen, ich beobachte sie zwar, aber sie werden mehr und unübersichtlicher und all das Beobachten führt am Ende zu nichts, ich fühle mich nur noch scheußlicher, ist es Zeit für eine weitere Fahrt nach Neustadt. weiter lesen »

 

Ganz allein fahre ich durch einen riesigen, menschenleeren Wald, und was erstaunlich ist, ich verfahre mich nicht. Dann kommen nette kleine Dörfer, die Roddahn, Helenenhof und Joachimstal heißen. Die Straßen sind so schmal, dass die Landmaschinen immer Vorfahrt haben. Da ich mit meinem Herrenrad noch nicht so intim bin, lande ich einmal unsanft im Graben. Ich muss tatsächlich abgesprungen sein, aber ich habe mir nichts getan. weiter lesen »

 

Mit dem Rad nach Neustadt. Ohne J., die langsamer fährt und deren Rad man ständig aufpumpen muss, brauche ich fünfunddreißig Minuten. Es gibt hier sechs Fahrräder, von denen im Moment gerade mal eins einsatzfähig ist, und dieses eine ist leider ein Herrenrad. Eigentlich zu hoch für mich, aber da ich mir das in den Kopf gesetzt habe. Es sollte beim Auf- und Absteigen allerdings niemand zusehen, so hoch musste ich das Bein schon lange nicht mehr werfen, und plötzlich anhalten geht auch nicht, dann müsste ich über die Lenkstange. Springen. weiter lesen »

 

Ein kühler Tag, immer wieder unterbrochen von leichtem Regen. Frühstück. Schreiben. Yoga und Pilates. Die Kissen für die Gartenstühle raus, die Kissen wieder rein. Ein kleines Mittagessen mit Resten des Vortages. Der untere Rücken schmerzt, auch die Übungen haben keine Linderung gebracht. Dazu kommt dieses merkwürdige Gefühl, das schon beim Aufwachen da war und das ich einfach nicht loswerde. weiter lesen »

 

Mein kleines Frühstück nehme ich in der Sonne ein. Winke J. zu, die mit einem Krimi in der Hand auf ihrem Deckchair sitzt. Willst du einen Kaffee? Nein danke. Mehr wird nicht geredet. Jede ist mit sich beschäftigt. Mittags ein paar Wolken am Himmel, wir arbeiten in verschiedenen Beeten, doch das ist nicht lange auszuhalten. Die Sonne setzt sich durch, es wird richtig heiß. weiter lesen »

 

So groß wie der Tag, so groß wie die Nacht. Als ich die CD einpackte, war mir nicht klar, dass Herr Liefers mich hier immer wieder zu Tränen rühren würde. Es ist eigenartig, wie anders die Texte noch vor ein paar Monaten klangen. Irgendwann will jeder Mann raus aus seiner Haut. Irgendwann denkt er dran, wenn auch nicht laut. Nun ja. Da singe ich doch lieber über mein Herz, das ein tiefes Wasser sein soll. Ein salziges Wasser. Das aus den Augen rinnt, wenn es überläuft, wenn es üüüberläuft. weiter lesen »

 

Der Tag könnte nicht schöner anfangen. Die Sonne scheint in mein Bett, in dem ich seit halb fünf gut geschlafen habe. Dieselbe Geschichte wie in der Nacht davor. Aber dieser Morgen. Verschlafen und noch ein wenig steif klettere ich die Treppe herunter, setze Espresso auf, und dann muss ich nur noch die Küchentür öffnen. Mit nackten Füßen laufe ich durch den Garten. An den Stellen, die noch keine Sonne abbekommen haben, ist das Gras nass und kalt. weiter lesen »

 

Eine schreckliche Nacht. Alles in mir lauscht. Der Körper völlig konfus. Ich bekomme keine Luft, auf der linken Körperseite eine Art Starre. Irgendwann ist es mir egal, ob da draußen Mörder und Räuber herum schleichen, ich bin damit beschäftigt, am Leben zu bleiben. Endlich. Halb fünf. Draußen wird es hell. Ich habe es mal wieder geschafft. Wie ein Baby schlafe ich bis acht. weiter lesen »