Archiv für das Thema: Theater

vor dem Theater noch auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Wir haben den einen Euro gezahlt, uns durch die Menge schieben lassen, statt stillem Schauen bei mir nur nacktes Grauen, zehn Minuten später war Gott sei Dank ein Ausgang in Sicht. Sehr erleichtert, aber immer noch hungrig, was ungünstig ist, wenn man mit mir etwas erleben will. Im Bahnhof Friedrichstraße ein Käsebaguette gekauft, wenigstens einmal abgebissen. Pünktlich im DT, wo unsere Karten tatsächlich an der Kasse warteten.  weiter lesen »

 

Der Titel des Abends hatte so verlockend geklungen. „Niemand stirbt in der Mitte seines Lebens!“ Lebensrausch und Totentänze. Die Karte für Nico and the Navigators hatte ich dem Mopedfahrer zum 70sten geschenkt. Und dann habe ich kurz vor der Pause überlegt, ob ich ihm womöglich Schmerzensgeld zahlen muss. Musste ich Gott sei Dank nicht. Auch nach Hause fahren wollte er nicht. Weil ihm ja einiges gefallen hätte. Sogar die klassischen Stücke, und von den Tänzern war er genau wie ich begeistert. Aber man hätte ein Textbuch gebraucht. Vielleicht auch ein Hörgerät auf unseren hinteren Plätzen. weiter lesen »

 

Gestern Abend hat mich die Mutter meiner Freundin ins Schloss zur öffentlichen Theaterprobe eingeladen. Nach anderthalb Stunden mussten wir den Saal verlassen, dann haben sie ohne Zuschauer weitergemacht. Was ich schade fand. Auch wenn manches durcheinander ging, die Absurdität des Ganzen wurde überdeutlich. Ende der 70er Jahre hatte der Verfassungsschutz ein Loch in die Mauer der Vollzugsanstalt Celle gesprengt, angeblich wollte man einen Ausbruch eines angeblichen RAF-Mitgliedes vortäuschen, um so Kontakte zur RAF herzustellen.  weiter lesen »

 

Moritz Rinke hätte sein Stück auch „Szenen einer Ehe“ nennen können. Ein etwas älteres Paar hat sich gerade ein Haus in bester Lage gekauft, „Westend“ eben, noch ist es unmöbliert. Eduard ist Schönheitschirurg, Charlotte ist Opernsängerin und nicht mehr so gut im Geschäft. Und dann kommt für ein paar Tage der alte Freund, der gerade noch in Afghanistan zerschossene Kinder operierte, und die junge Tochter des Nachbarn darf für eine Weile auch ein Zimmer in dem leeren Haus beziehen. Da knistert es dann plötzlich kreuz und quer. Nun ja. weiter lesen »

 

war Alexander Khuon nackt, nur Kaffeekapseln klebten an seinem Hintern, saß Peter Kurth nahezu regungslos auf der Bühne in seinem hellblauen Bademantel, mit dem großen Busen, der blonden Perücke, es wurde genebelt, das restliche Ensemble schrie. Ich hatte mich schon zehn Minuten zuvor innerlich ausgeklinkt. Dabei gab es durchaus anrührende Momente bzw. hätte es sie geben können, wenn man auf das bemüht Komische, den Klaumauk verzichtet hätte.  Aber immerhin bin ich da gewesen, mutter- und vaterseelenallein, habe nicht gekniffen, obwohl ich lieber zu Hause geblieben wäre. weiter lesen »

 

Auf dem Weg zum Deutschen Theater habe ich so gefroren gestern. Weil ich die dünne Lederjacke angezogen hatte, die zwar chic ist, aber eben nur, wenn ich sie offen trage. Blöde Eitelkeit. Die Box bis auf den vorletzten Platz gefüllt. Was so erstaunlich auch nicht ist, denn viele Menschen passen da gar nicht rein. Das Stück über Glaube, Liebe und Hoffnung. Der Regisseur hatte mit einem Journalisten Interviews zum Thema gemacht, und das Ergebnis haben uns Alexander Khuon und Natali Seelig gezeigt. Ziemlich gut, wie wir fanden. weiter lesen »

 

Es war meine Schuld, dass wir in Babelsberg in die falsche Straßenbahn gestiegen sind. Falsche Richtung, falsche Linie. Nur weil ich da eine neun gesehen hatte. Aber weil wir früh genug dran waren, haben wir es noch pünktlich ins Theater geschafft. Obwohl ich in der fabrik Potsdam  im letzten Jahr Gospel gesungen habe, konnte ich mich an den Weg überhaupt nicht mehr erinnern. Wir sind dann einfach zwei jungen Frauen hinterhergelaufen. Die sich zwar auch nicht auskannten, die aber sehr optimistisch ausschritten. weiter lesen »

 

Mit der S-Bahn bis zum Hackeschen Markt. Weiter mit der Tram. Über das bunte Treiben im Prenzl können sich  Landpomeranzen nur wundern. Was leben wir doch beschaulich in unserem kleinen Dorf. Ich war eingeladen zu Nico and den Navigators. Weil es mit dem Verlag für das Buch der Freundin geklappt hat. Was ich auch gar nicht anders erwartet hatte. Ein Abend mit Bach-Kantaten, nun gut, ich war gewillt, mich einzulassen. weiter lesen »

 

Seit Monaten schwärmen die Schwestern von dem Stück „Tagebuch eines Wahnsinnigen“, das im Deutschen Theater gespielt wird. Meist ist es ausverkauft. Aber nun habe ich doch noch zwei Karten erwischt. Eine bekommt die nordische Freundin  nachträglich zum Geburtstag.  Die Kammerspiele sind bis auf den letzten Platz ausverkauft, aber es ist auch alles eine Nummer kleiner hier. Samuel Finzi, den ich vor allem aus einer eher harmlosen Krimiserie kenne, entpuppt sich als grandioser Darsteller.Wenn nicht die Spache einige Hinweise auf den Ort der Handlung gäbe – Russland Ende des 19. Jhd. – man könnte auch auf die heutige Zeit schließen. weiter lesen »

 

Mehl auf die Arbeitsfläche, aus dem vorbereiteten Teig zwölf Kugeln formen, die dürfen noch ein wenig ruhen, bevor sie geknetet und ausgerollt werden. Zu guter Letzt Tomatensoße und Käse drüber, fertig sind die Minipizzen. Während ich liebevoll und zärtlich auf mein Werk blicke, wer hätte gedacht, dass ich mich in diesem Leben noch zur Pizzabäckerin mausere, ich auf jeden Fall nicht, da sehe ich die Frau mit dem großen, schweren Rucksack, den sie mit Vorliebe auf unseren Korb mit Keksen knallt, wenn sie den Bankautomaten benutzt. weiter lesen »