Archiv für das Thema: Unterwegs

platschen Regentropfen. Heute Morgen pfiff ein heftiger Wind um das Haus, der wie Donnergrollen klang, wenn er sich von den Bergen herabstürzte. Es war sommerlich warm. Jetzt ist es kalt. Zum Brunch waren wir bei der netten Familie, die ich im Januar kennengelernt habe. Da habe ich mich so willkommen gefühlt, am liebsten hätte ich mich adoptieren lassen. Wieder zu Hause macht erstmal jeder seins. Die Freundin serviert mir Kaffee ans Bett. Mein Schreib-, Lese-, Schlafplatz in den nächsten Tagen. Das Mädchen ist in der Badewanne, der Junge bei seinem Kumpel auf dem Nachbarhof.

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Die Sonne scheint, auf den Bergen liegt noch Schnee. Wie sehr ich diese Landschaft mag. In Salzburg werde ich von der Freundin, ihrem Partner, den Kindern erwartet. Bei diesem Gedanken stellt sich eine kleine Freude ein. Dabei dachte ich gestern noch, dass ich vielleicht gar nicht fahren könnte. Als ich beim Buckower Freund durch den Garten schlich und kaum wusste, wie ich sitzen oder stehen sollte. Die körperlichen Baustellen beeinträchtigen mein Leben ziemlich. Aber dann dachte ich, eigentlich ist es egal, wo ich mich so fühle, wie ich mich fühle. Wer weiß, vielleicht ist eine quirlige Familie auch Ablenkung. Und ich „vergesse“ die Baustellen.

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wenn die Berge im Nebel liegen, der Schnee auf den Hügeln grau ist, dann sieht es nicht mehr ganz so idyllisch aus. Die Stimmung dann eher für Schwermütige. Schwermütig könnte man auch werden bei dem Gedanken an den fünftägigen Bahnstreik, der morgen beginnt. Ich soll meine Reise doch bitte so planen, dass ich entweder früher oder später fahre. Also fahre ich heute. Von den Kindern verabschiedet habe ich mich gestern Abend. Nachdem wir zu dritt auf meinem Bette sitzend die Küchenschlacht geschaut und nachdem ich mit dem Mädchen plötzlich eingekracht bin. Sie hatte gerade gesagt, dass sie meine Einbuchtung (die Grube am Hals) nicht vergessen wird. Und dann ein Ruck, schon saßen wir etwas tiefer. Der Lattenrost hatte die Stellung gewechselt. Was haben wir gelacht.

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as yesterday. Die Frauen sitzen nach dem Frühstück am großen Küchentisch an ihren Laptops. Die Freundin wirkt bekümmert. Sie hat Gedankenzerfahrenheit, sagt sie. Der Junge rodelt derweil mit den Nachbarskindern auf dem Hausberg. Das Mädchen hat keine Lust, sie wird in zwei Stunden wieder auf Skiern stehen und den Anfängerhang herunterfahren, den sie sich gestern erobert hat. Ihre beiden Trainer waren voll des Lobes. So schnell lernen das nur sehr wenige Kinder. Es sei denn, sie werden auf Skiern geboren, wie das hier in der Gegend natürlich häufiger der Fall ist.

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spielen vor meinem Fenster Fangen. Die Freundin hat mir den zweiten Kaffee ans Bett serviert. Sie steht kurz nach 6 auf, weckt die Kinder, die dann eine Stunde später über den Berg gefahren werden. Zur Schule. Zur Vorschule. Wenn ich aufwache, ist sie seit zwei Stunden auf den Beinen, hat schon wieder diverse neue Kilometer auf dem Tacho. Ständig muss irgendjemand gebracht oder abgeholt werden. Ich würde einen Trilli bekommen. Aber landschaftlich ist das natürlich sehr schön, geradezu beeindruckend, selbst wenn man kein großer Bergfreund ist. Was man alles betrachten kann. In der Ferne den Watzmann. Die Watzmannfrau (ist das schon gegendert?). Dazwischen die Watzmannkinder. Im Vordergrund der kleine Gaisberg.

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Auf dem Balkon, den Wiesen, den umliegenden Bergen. Eine kalte weiße Winterwelt. Die konnte ich gestern auch vom Zug aus bestaunen. Am schönsten fand ich die Strecke zwischen Erfurt und Bamberg. Die Hänge mit den schlanken, weiß gepuderten Fichten schienen einer geheimnisvollen anderen Welt anzugehören. Beim Betrachten stieg eine leise Sehnsucht in mir auf. Am liebsten wäre ich ausgestiegen und hätte mich in den Wald gesetzt. Und dann ging auch noch spektakulär die Sonne unter. Ich bin sehr froh, dass ich meine Reise nicht verschoben habe. Gestern Morgen war mir ein bisschen übel, ich hatte die Befürchtung, mich beim Freund vielleicht angesteckt zu haben.

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sind die Bürgersteige mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Ich schleppe mich so dahin. Eigentlich wollte ich noch in die Edvard Munch Ausstellung in der Berlinischen Galerie, aber dann habe ich mich bei Humana vertüdelt. Jetzt tut mir mein Fahrgestell weh. Das Haus von weitem still und dunkel. Nirgendwo ein Licht. Das ist ungewöhnlich, wenigstens die Werkstatt ist sonst erleuchtet. Im Flur brennt das Notlicht. Aus der Küche höre ich Geräusche. Der Freund sitzt im Dunkeln im Wintergarten und hört Musik. Trotz Decke und Wärmflasche friert er. Seine Knochen schmerzen. Ich mache frischen Tee. Eine zweite Wärmflasche.

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habe ich nach meinem Einsatz als Hundesitterin noch beim Buckower Freund gebucht. Wieder ist die Zeit zu kurz, alle Themen zu besprechen, die uns gerade beschäftigen. Wie fühlst du dich? Was liest du? Was treibt dich um? Ich muss an mich halten, da ich neuerdings dazu neige (oder vielleicht schon immer dazu neigte) über mein frisch erworbenes Wissen und die damit einhergehenden Erkenntnisse kleine Vorträge zu halten. Warum ich gar kein Gehirn zum Lernen brauche, wie ich die alten ausgetretenen Autobahnen in meinem Gehirn neu überschreiben kann usw. usw. Man kann mich aber auch bremsen. Einfach an die Decke schauen z. B.

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einer Freundin wäre mir gar nicht aufgefallen, dass meine Webseite nicht mehr im Netz war. Ich habe sie zwar gekündigt, aber da es erst zum Oktober 2024 möglich war, werde ich so lange auch noch schreiben. Mein Schock war heute Morgen also erst einmal groß. Verdammt. Auf meinem Bildschirm war nichts. Nur der Hinweis: „Ein Fehler ist aufgetreten.“ Ich kenne doch die Tücken der digitalen Welt. Warum habe ich meine Texte nicht extra gespeichert? Eine überflüssige Frage in einem solchen Fall. Und dann habe ich tief durchgeamtmet. Keine Panik, meine Liebe. Du hast das Potential. Du schaffst das. Und dann habe ich die Seite von Namira McLeod gefunden, die „ROCK DEINEN PC“ heißt. Dort erklärt die Bloggerin im Detail, wie man vorgehen muss, wenn einem so etwas passiert.

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von Younity gefällt mir vor allem die Frage, wann ich zuletzt etwas zum ersten Mal gemacht habe. Mit der habe ich sogar schon den Hausmann infiziert. Gestern bin ich zum ersten Mal morgens um 8 mit dem Bus nach Neustadt gefahren. Aber zählt das? Draußen war es noch nicht ganz hell, der Bus war fast leer, warm, ich fühlte mich ungewohnt geborgen. Das änderte sich dann im vollen Zug (wohin sind die Menschen um diese Zeit unterwegs?), aber ich hatte das Tablet dabei, auf dem ich unterwegs nicht nur bequem meine Bücher und Fortbildungs-Texte lesen kann, sogar Zoom funktioniert darauf. So konnte ich abends ungetrübt von irgendwelchen Abstürzen an einem Kleingruppen Call teilnehmen, der diesmal noch kleiner war als sonst. Wir waren zu zweit, aber das war schön. So kann man sich zeigen, einander näher kommen.