Archiv für das Thema: Wandern

Ich hätte mich gar nicht so beeilen müssen. Die Fähre legt nicht ab. Sie warten darauf, dass der Nebel verschwindet, aber so oder so werden sie erst in einer Stunde fahren. Eigentlich wollte ich von Alt-Kladow nach Spandau laufen. Dann eben Cecilienhof und Berliner Vorstadt. Mit dem Bus zur Glienicker Brücke. Im Neuen Garten jede Menge Action. Und ich bin schon wieder in der falschen Richtung unterwegs. „Kehren Sie um. Dann weiter auf Weck.“ Es dauert eine Weile bis ich verstanden habe, dass da nur ein Sandweg gemeint ist.

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Sie haben die alte Fähre aktiviert. Man kann wieder oben und draußen sitzen. Aber nur bis die neue Fähre repariert ist. Schade. Ebenfalls schade, dass sich der schöne Landhausgarten, den der Berliner Stadtgartendirektor Erwin Barth Ende der 20er Jahre für die jüdische Bankiersfamilie Fränkel entworfen hat, nur durch den Zaun oder ein Bullauge hindurch betrachten lässt. Da würde ich doch sehr gerne schlendern bzw. würde ich sehr gern auf einer weißen Bank mein Frühstück/Mittagessen einnehmen. So überrede ich mich dazu, mit dem Essen zu warten, bis ich die Sacrower Heilandskirche erreicht habe.

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Mit der nordischen Freundin um den Liepnitzsee. Bei schönstem Sonnenschein. Auch dieser See liegt immer noch unter einer Eisdecke, nur an den Rändern gibt es freie Stellen. Gleich am Anfang treffen wir eine Gruppe Eisbader. Vor ein paar Tagen erst haben sie für den RBB gebadet, viele Zuschauer wären da gewesen. Ein nackter Mann mit Axt in der Hand hackt eine Gasse zu einer eisfreien Stelle. Ein kleiner Junge rennt immer wieder glücklich in das kalte Wasser.

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Wieder sitze ich auf einem Baumstamm. Sinnend, den Kaffeebecher in der Hand. Wie gut das riecht. Und der Geschmack erst. Heute zog es mich noch früher nach draußen. Ungefrühstückt. Mit nur einem Kaffee im System. Es fällt mir nicht schwer, auf Alkohol und Zucker zu verzichten, aber Kaffee, nee, das kann ich mir wirklich nicht vorstellen. Nun, das habe ich mir auch nicht vorgenommen für die 40 Tage ohne. Das mit dem Laufen habe ich mir auch nicht vorgenommen, das ist eher so ein Drang, von innen heraus. Geh in den Wald, an den See. Spüre den Wind auf der Haut. Die Sonne.

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Mit den neuen (sehr preiswerten) Wanderschuhen läuft es sich gut, die Füße schmerzen nicht so schnell. Im Wald sind um diese Zeit nur wenige Menschen unterwegs. Meinen Kaffee trinke ich auf der Bank mit Wannseeblick, den Rücken an den Baum gelehnt. Dann höre ich ihre Rufe. Ein Zug Kraniche hoch am Himmel. Gestern am See waren es zwei Züge, die auseinanderfielen, als sie sich trafen, um etwas später aufgeräumt in größerer Formation weiterzufliegen. Was mich wunderte, kaum einer der Spaziergänger sah nach oben. Da war kein Staunen.

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Am Oder-Havel-Kanal

 


Das Auto bleibt zu Hause. Im Netzt gibt es ein Portal, das einem Wander-Routen in Brandenburg anzeigt, die von Bahnhof zu Bahnhof  führen. Wir nehmen den Bus, dann die S-Bahn, die am Samstag nur im 20-Minuten-Takt fährt. Aber immerhin fährt sie, das ist ja nicht selbstverständlich.

Lehnitz wirkt verschlafen. Straßen und Gärten leer aber aufgeräumt. Friedrich Wolf und Heiner Müller haben in den 50iger Jahren hier gelebt, da wird es noch beschaulich gewesen sein. Aber dann kamen irgendwann die Städter, und der Wanderer stellt fest, dass Wohlstand nicht automatisch mit ästhetischem Empfinden einhergeht. Das ist nun auch keine neue Erkenntnis. Die Markierungen für den E10 oder für den 66-Seen-Wanderweg haben sie gut versteckt, aber so leicht kann man uns nicht abschrecken.

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Oderauen

 


Der Kopf ist durchgelüftet, die Waden schmerzen, die Füße sind breiter geworden. Mit dem Auto nach Frankfurt Oder, von dort mit dem Bus nach Lebus, zurück wird gelaufen. 16 Kilometer. Das müssten wir in vier Stunden schaffen. Das Lebuser Land, die Oder-Auen, eine der schönsten Landschaften, nicht nur in Brandenburg. Es gibt einen Weg an der Oder entlang, aber der muss erst einmal gefunden werden, mit der Ausschilderung haben es die Brandenburger nicht so. Natürlich finden wir dann doch die Adonishänge, freuen uns an den ersten Röschen und an dem schönen Blick auf die Oder, es sind noch nicht so viele Menschen unterwegs. Zur Hochblütezeit der Adonisröschen, wenn die Hänge gelb sind, werden hier ganze Busladungen aus Berlin ausgekippt.  weiter lesen »

 


Letztes Jahr hatte mir der Mann das Kloster Alexanderdorf empfohlen, er war beim Wandern darauf gestoßen. Ein Ort der Stille und der Begegnung, interessant für mich vor allem, weil dort auch heute noch Frauen nach den Regeln des Hl. Benedikt leben. Würden wir nur einige von ihnen befolgen, wäre unsere Welt vermutlich ein Paradies. Man kann aber auch ohne christlichen Hintergrund Gefallen an den Vorschlägen für ein gottgefälliges Leben finden. weiter lesen »