Archiv für das Thema: Ärgernisse

Und ich wache auf, weil sie irgendwo in mir drin rumoren, und natürlich schlafe ich dann nicht wieder ein. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viel gelesen und mich so viel geärgert habe. Studien. Statistiken. Dokumente. Artikel. Interviews. Einerseits bin ich schon wieder ein wenig beruhigt, weil sich inzwischen doch etliche Menschen Gedanken machen und diese auch aussprechen.

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Dann gebe ich Geld für etwas aus, das mich nur für einen kurzen Moment glücklich macht. Ich denke an die Gänsebrust (mit Rotkohl und Klößen) beim noblen Griechen gestern Abend, die ich mir – wider besseren Wissens – gegönnt habe. Wenigstens hatte ich sie schon aufgegessen, sie wäre mir sonst im Hals stecken geblieben. Dabei hatte mir die Frau am Nachbartisch – mein Alter, eher links bürgerlich – am Anfang sogar ein wenig leid getan. Ihr Partner war etwas schwer von Begriff, wie man in Berlin so sagt, das kann schwierig werden, wenn man selbst ein eher ungeduldiger Mensch ist.

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zu Leibe rücke, die Triebe des Bambus kappe – in der Biotonne ist noch Platz, auch Laub vom Vorjahr passt da noch rein – denke ich an den Youtube-Beitrag der kanadischen Ethik-Professorin, die gerade von ihrem Arbeitgeber gekündigt wurde, weil sie sich nicht impfen lassen möchte. Ist das ethisch vertretbar? Ich denke nein, obwohl ich geimpft bin. Und dann denke ich noch gleich die Kommentare jener mit, die selbstverständlich Recht haben und abweichende Ansichten dadurch diskreditieren, dass sie dem Abweichler eine rechte Gesinnung vorwerfen. Entweder rechts, oder Verschwörungstheoretiker, oder Querdenker, oder…Natürlich bin ich mit solchen Gedanken nicht im Jetzt. In dem ich mich eigentlich nicht ärgern, sondern Grünzeug zerkleinern wollte. Om. Amen.

 


hat sein Erscheinen angekündigt. Zwischen 7 und 9 will er da sein. Vorsichtshalber bin ich um 5.30 Uhr wach, nur für den Fall, dass ich verschlafen sollte. Ähnlich ist es der Thailänderin ergangen, die ich keine zwei Stunden später in der Küche treffe. Sie kocht eine Suppe, in der neben Gemüse fettes Fleisch schwimmt. Ihr Frühstück, Lunch und Abendessen. Während mein Espressokocher arbeitet, mache ich draußen meine Übungen. Ziemlich frisch heute. Die Wiese glitzert, später sehe ich meine Fußspuren im Moos. Die Spanierin kommt von der Nachtschicht. weiter lesen »

 


bitte unterlassen Sie zukünftig jedwede Werbeanrufe. Weder wünsche ich mit Menschen zu sprechen, die sich ständig ihrer selbst vergewissern müssen noch mit solchen, die in jedem Satz meinen vollen Namen nennen. Ist es das, was Ihre Mitarbeiter in Schulungen lernen? „Behandeln Sie die Kunden, als wären sie Deppen. Vor allem ältere. Quatschen Sie sie zu!“? weiter lesen »

 


Am Fenster in der Sonne gesessen, den freien Tag genossen, Kaffee getrunken, die ZEIT gelesen. Mich geärgert. Da wird ein Journalist von türkischen Anhängern der Regierungspartei AKP angegriffen, geschubst, geschlagen, weil er sich während einer Rede des türkischen Außenministers ein Plakat geschnappt, „Free Deniz“ darauf geschrieben und es dann hoch gehalten hatte. In Hamburg wohlgemerkt. Später sagte dieser Journalist, er hätte eben nicht provozieren sollen.  weiter lesen »

 


Vielleicht besuchen manche als erstes einen Kurs, wenn sie es in eine politische Position geschafft haben. Wie kann ich den Gegner beeindrucken oder gar einschüchtern. Brust raus, Bauch rein, Lippen zusammenpressen, auch den Hintern,  man weiß nie, welchen Weg der Feind nimmt, das Kinn sollte auf alle Fälle gereckt werden, das sieht gut aus, und wenn man so tut, als wäre man in Eile, kann das auch nicht schaden, wer keine Zeit hat, der ist wichtig. Das kann man sich ansehen. In Brüssel gerade eben. Aber auch in Bayern. In Berlin. weiter lesen »

 


Schon seit zwei Tagen ist kein Putz mehr von der Decke gefallen. Aber jetzt regnet es. Ich mache mir Sorgen, was da wohl auf dem Dach passiert. Dem Hauseigentümer habe ich einen immer noch freundlichen Brief geschrieben, da er auf die Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter nicht reagieren möchte. Manche Dinge kann man aussitzen oder so lange ignorieren, bis sie sich von selber erledigt haben. Oder man tut gleich so, als ginge einen das Ganze nichts an. So wie es auch viele Kinobesucher mit ihrem Müll handhaben. weiter lesen »

 


Wir haben keine Kerzen gebraucht, keine Batterien, kein extra Trinkwasser. Eventuelle Hamsterkäufe waren überflüssig, die Berliner sind nicht eingeschneit. Anders die Brandenburger. Bei den Eltern draußen liegt der Schnee meterhoch. Die Mutter hat gerade zwei Stunden geschippt, das muss man sich mal vorstellen, wenn man irgendwo eine Tür öffnet, kommt einem gleich 1 Meter Schnee entgegen. Wahrscheinlich übertreibt sie. Beim Telefonieren habe ich die Füße auf dem Schreibtisch. weiter lesen »

 


Überall in der Stadt hängen die Plakate. Am Straßenrand. In der U-Bahn. An der Bushaltestelle. Berlin hat nämlich ein Themenjahr. 20 Jahre Mauerfall. Damit möchte die Stadt bzw. ihre Kulturbehörde darauf hinweisen, dass wir etwas zu feiern haben 2009. Den Mauerfall eben. Und dann stelle ich mir sofort diese Mauer vor, wie sie langsam, in Zeitlupe vielleicht, umfällt. Als hätte jemand gepustet. Und schwupps. Weg war sie. weiter lesen »