Schon wieder höre ich die Kraniche. Und direkt vor meinem Fenster sitzt ein dicker Eichelhäher mit einer Erdnuss im Schnabel. Wo er die wohl  besorgt hat. Ich bin so müde. Hatte heute Nacht zwar keine Albträume, aber das lag vor allem daran, dass ich kaum geschlafen habe. Erst als es schon hell wurde. Gestern Nachmittag noch schnell mit Herrn W. ins Bundesplatz-Kino, weit. steht schon seit langem auf meiner Liste, nun hätte ich ihn fast verpasst.

Der Film über ein junges Paar, das per Anhalter, zu Fuß oder Schiff die Welt umrundet, dabei unterwegs sogar ein Kind bekommt. Einer von den beiden immer an der Kamera. Profis. Ich war beeindruckt von dem Mut der beiden, von den vielen verschiedenen Ländern natürlich auch, aber am meisten beeindruckt haben mich die Menschen, die ihnen unterwegs geholfen haben. Mit einer Mitfahrgelegenheit, einem Schlafplatz, Lebensmitteln. Die haben mich ganz besonders berührt, von denen hätte ich gern noch viel mehr erfahren.

Von dem jungen Iraner z. B., der in Deutschland ein Stipendium bekommen hat, der aber nicht ausreisen darf. Dafür lässt der junge Mann Touristen bei sich schlafen, zu neunt liegen sie da in den beiden kleinen Zimmern.  Oder die Menschen in Sibirien, die dort unter einfachsten Bedingungen, ohne staatliche Hilfen, mit Behinderten arbeiten. Überhaupt. So viel Hilfsbereitschaft und Fürsorge überall. So viele wunderbare Menschen. Die meisten eigentlich, egal, wo man hinkommt, egal, wie arm die Menschen sind. Das vergesse ich manchmal im Strudel der unangenehmen Nachrichten.

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