sind hier klar strukturiert. Um 10 Uhr wird gefrühstückt, um 13 Uhr gibt es je nach Gusto Brühe aus der Tüte oder Joghurt, um 15 Uhr Kaffee, etwas Süßes und die Nord-Story, um 18 Uhr spätestens wird zu Abend gegessen. Die Köchin wird gelobt, die zusätzliche Portion eingefroren. Am frühen Abend schauen wir uns gemeinsam die Nachrichten an, später eventuell einen Film. Eigentlich bin ich eher für das Spontane, aber jetzt empfinde ich diese Regelmäßigkeiten als tröstlich. Der Wald ist nah, dort laufe ich nachmittags eine Stunde und fühle mich ebenfalls getröstet.
Eine Mutter bleibt immer eine Mutter, das haben einige Freunde in berührenden Mails mir geschrieben. So ist es, so habe ich das gestern auch meinem Sohn gesagt. Und dass er das merken wird, wenn auch ich eines Tages tot sein werde. Womit sich der Gevatter allerdings noch etwas Zeit lassen könnte.
Dabei fühlt sich das, was ich nachts zwischen 3 und 5 empfinde, immer ein bisschen wie sterben an. Als würde sich Schicht für Schicht etwas lösen. Bis entweder nichts mehr da ist von mir, oder bis jener Teil zum Vorschein kommt, der bisher nicht gelebt wurde. Den ich aber auf einem Portrait von mir entdeckt habe. Aufgenommen in einem Foto-Studio in Potsdam, damals muss ich 8 oder 9 gewesen sein.
Ich kann mich nicht erinnern, jemals in einem Foto-Studio gewesen zu sein, wüsste auch nicht, wer mit mir nach Potsdam gefahren sein sollte, aber dieses Bild ist da, und beim Betrachten fühle ich dasselbe wie beim Betrachten der Fotos meiner jungen Mutter. Ich kann es nur Liebe nennen.
1 Kommentar
Das ist schön. Schöner kann man es nicht nennen.