Durch die Terrassentür weht es kühl zu mir herein. Straßengeräusche von der Potsdamer, da ist schon einiges los. Aber all die Insekten, die hier den ganzen Tag summen und säuseln, die scheinen sich auszuruhen. Auch die Eichhörnchen turnen und sägen noch nicht. Dafür ist mein Geist enorm aktiv. Leider nicht auf produktive Weise.  Ich mache mir Sorgen. Die sich dummerweise auch nicht wegmeditieren lassen. Mich beunruhigen Dinge, die tagsüber viel weniger Gewicht haben. 

Der Hauptmietvertrag, den unsere Eigentümerin jetzt doch mir geschickt hat und den ich nicht unterschreiben werde. Nicht nur, weil da plötzlich 1800 Euro Kaution auftauchen. Ich dachte, das hätten wir geklärt. Einzelverträge. Und dann so etwas. Nur, weil ihr das bequemer erscheint. Es genügt ihr nicht, dass ich mich wie eine Hauptmieterin verhalte, ich soll das schriftlich bestätigen und am Ende natürlich haften, wenn es doch mal nicht klappt mit der Vermietung. Was, wenn sie uns allen kündigt?

Ich werde demnächst ausziehen, aber für die Spanierin, den Syrer, selbst für den nur sporadisch auftauchenden Kroaten wäre das weniger schön. Vielleicht eine Katastrophe sogar. Und das ist noch lange nicht alles, was mich nachts beschäftigt. Ich habe nur noch fünf Monate. Und immer noch jede Menge Zeug, das auf welche Art auch immer verschwinden sollte, muss. Möbel. Bücher. Papiere. Fünf Monate sind gar nichts. ER ist seit vier Monaten nicht mehr da, und es kommt mir vor, als wären es lediglich vier Wochen.

Die gestern spontan auftauchenden Kleinmachnower haben mich gefragt, wo es denn zuerst hin gehen soll. Ja. Wenn ich das mal selber wüsste. Polen. Israel. Italien. Kroatien. Ich habe noch keinen Plan. Andererseits – muss ich einen haben? Nachts offensichtlich schon.

1 Kommentar

  1. geschrieben am 13. September 2016 um 04:24 Uhr| Permalink

    Zu erst nach Kroatien, klar. Liebe Grüsse JAON

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