schon kann man mich mit Staubsauger und Wischmop sehen. Könnte man mich sehen, wären da noch andere Menschen. Der Tunesier macht online Bewerbungsinterviews oder ist mit dem Rad unterwegs, die Thailänderin hat sich in Quarantäne begeben. Ihr Schnelltest war positiv. Eigentlich hatte sie einen Termin im Testzentrum. Aber Menschen mit Symptomen testen sie nicht. Schilda? Ich war bei meiner Ärztin, weil mich der lang andauernde Husten und die Schlappheit irritieren. Natürlich hat sie dann auch einen Test gemacht.

Negativ. Anderenfalls wäre ich auch beleidigt. Aber ich habe immer noch einen Infekt. Hals und Ohren sind leicht entzündet, und die Bronchien eben. Der Lungenfunktionstest okay. Trotzdem soll ich über einen längeren Zeitraum Cortison nehmen. Ich nicht begeistert.

Dafür hat mich die Dokumentation über Jean-Jaques Jacob begeistert. Ein Brotrebell. Der Franzose, der in der Bretagne aufgewachsen ist, der Mathematik und Physik studiert hat, gleich im Anschluss aber in Deutschland Philosophie, weil er mehr über das Leben wissen wollte, der backt heute in Georgien aus alten Weizensorten Brot. Nicht nur, dass ich solche Geschichten liebe, ich bin durch den Mopedfahrer ja sensibilisiert für das Thema. Der backt sein Brot auch aus den alten Sorten Einkorn und Emmer.

Im Film erzählt Jacob, dass der Weizen früher immer so groß war wie der, den man im Film sehen kann. Doch dann haben sie ihn auf Gewinnmaximierung gezüchtet, heute geht einem die Pflanze vielleicht bis zu den Kniekehlen. Sie haben sie klein gemacht, sagt er. Und ich denke, ja, das machen sie auch mit den Menschen. Und die merken es nicht einmal. Dann habe ich den Mopedfahrer angerufen, der von dieser Filmreihe natürlich wissen muss. Und für einen Backworkshop bei ihm habe ich mich auch beworben.

 

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