Ein letzter Ausflug. Noch einmal Caputh. Mit Badehose. Damit der Junge endlich ins Wasser kann. Nicht ins Freibad, da gibt es blöde grüne Algen, außerdem riecht es unangenehm, aber wir kennen uns ja aus. Am Märkischen Gildehaus gibt es eine Stelle, an der das Wasser weniger unappetitlich aussieht, auch ein Bootssteg ist vorhanden, und der gefällt meinem Jungen sowieso am besten. Wir setzen uns ganz vorn auf die Bank. Wir stehen auf. Wir setzen uns wieder. Wir legen uns auf den Bauch und schauen durch die Ritzen nach unten auf das Wasser. Manchmal halte ich ihn mit meinen Beinen, damit er nicht ins Wasser fällt vor lauter Begeisterung. Das war es dann jetzt. Wir sehen uns wieder im Oktober.

Eine Freundin hat mir geschrieben, dass Wolfgang Herrndorf tot ist. Sie hat erst vor kurzem „Sand“ gelesen und war danach ähnlich verstört wie ich im letzten Jahr. Es ist eine Weile her, dass ich auf seiner Seite war. Seit „Tschick“ habe ich seinen Blog verfolgt. Und da steht es. Am 26. August hat er sich erschossen. Ich will solche Nachrichten nicht. Nicht solche.

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