Als ich gestern nach Hause kam, saß der Hausmann mit seinem Laptop vor dem laufenden Fernseher. Ich musste ihn nicht überreden, mit mir noch ein Glas Wein zu trinken. Der Film „Wind River“ hatte mich aufgewühlt. Dabei habe ich die heftigen Szenen gar nicht gesehen. Ich hatte die Augen geschlossen und die Ohren zugehalten. Aber natürlich hörte ich doch was. Gewalt. Und das Stöhnen der Freundin neben mir. Was für eine Wucht. Und so viel mehr als ein Thriller. 

Die karge weiße Landschaft, dazu die Hoffnungslosigkeit, die aus Menschen Bestien macht. Starker Tobak. Und der Hinweis am Anfang „nach einer wahren Begebenheit“ macht es noch schlimmer. Im Abspann konnten wir dann lesen,  dass es keine Zahlen darüber gibt, wie viele  native american women aus den Reservaten verschwinden. Das  hat mich noch einmal extra aufgeregt. Alles wird gezählt, über alles weiß Mann Bescheid. Nur diese Frauen, die interessieren offensichtlich niemanden.

Und der amerikanische Mann der Freundin? Fand da nichts überspitzt oder unrealistisch dargestellt. Kein Trost.

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