Die Wochenenden sind zu kurz. Immer gibt es jemanden, der einem ein Stück davon klaut. Und dann verplempert man auch noch seine Zeit mit nutzlosem Tun. Mit Fernsehen zum Beispiel. Sonnabend Abend. Der Film im Kino am Potsdamer Platz war ausverkauft. Im Wilders, wo wir die Frustration darüber mit einem Cocktail bzw. Bier ertränken wollten, war es laut, die Cocktails teuer. Als der Mann links neben unszu pupsen anfing, baten wir um die Rechnung und gingen.

Damit hätten wir den Abend beschließen können. Aber nein, wir mussten uns noch einen alten James Bond ansehen, schlecht gespielt von Timothy Dalton, worüber man sich nicht wundern muss, weil es eben nur einen geben kann. Ihn! Beim darauf folgenden Zappen durch die Kanäle landete ich bei Frau Maischberger. Der Mann ist ein großer Verehrer, ich dachte, ich tu ihm einen Gefallen. Über die Sendung hatte ich bereits eine kurze Notiz gelesen, die Meldung jedoch sofort wieder vergessen.

Nina Hagen, Sabrina Fox, Johannes von Butlar, ein onkelhafter Parapsychologe und Herr Bublath von der Fraktion „wissenschaftlich kann und muss man dazu folgendes sagen“ diskutierten angeblich über Engel, Ufos und Außerirdische. Ich schreibe hier angeblich, weil eine Diskussion ein Austausch ist, wo jeder sich anhört, was der andere zu sagen hat und dann überlegt, ob er seine eigenen Ansichten eventuell revidieren möchte.

Die Anwesenden wollten alle nur das eine. Sie wollten Recht haben. Ach hätte Nina Hagen doch nie aufgehört, sich über vergessene Farbfilme aufzuregen. Das war komisch. Ich kann heute noch den Text. Wenn sie es furchtbar findet, was man Menschen angetan hat, die von Ufos entführt worden sind, dann kann ich nur sagen, schlimmer, als sich eine Sendung mit ihr und anderen Gesandten anzusehen, kann es auch nicht sein.

Wäre da nicht am Sonntag unser wunderbarer Ausflug nach Kladow gewesen, ich hätte mich gegrämt. Aber so. Vergessen all das Leid. Schon das Schippern mit der Fähre löste ein Gefühl wie im Urlaub aus. Da hat es auch gar nicht gestört, dass wir die letzte Fähre zurück nach Wannsee verpasst haben. Sonst hätten wir in dem netten italienischen Restaurant nicht die köstliche Pasta probieren können. Und uns nicht vornehmen können, bei noch ärgeren Temperaturen wieder zu kommen, uns an den Kaminofen zu setzen und all die armen Menschen zu bedauern, die zu Hause vor dem Fernseher sitzen.

1 Kommentar

  1. geschrieben am 6. November 2007 um 15:52 Uhr| Permalink

    Liebe Frieda,
    bin deinen stories jetzt erst ins Netz gegangen.
    Nun hast du einen zwar nicht fetten, aber gierigen Leser gefangen. Wann gibts wieder was zu futtern?

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