Die Stadtneurotikerin

wie ein alter Indianer, sagte der Hausmann, als er das Haus verließ. Immer noch besser als Statist in The Walking Dead, dachte ich ein bisschen säuerlich. Eigentlich wollte ich in die Praxis, aber dann ist mir der Bus vor der Nase weggefahren, mit den dicken Socken waren die Schuhe zu eng, und deswegen sitze ich jetzt in meditativer Betrachtung versunken vor dem Beet, das nach 45 Minuten auf allen Vieren kaum besser aussieht als vorher. Der Ilex ist einfach zu groß, der Efeu zu hartnäckig, das ganze Areal zu sehr von Wurzeln durchzogen.

Die Lösung wäre eine Tonne frischer Erde und ein Gärtner. Ich bin nämlich nur eine, die gern im Garten sitzt, die aber nicht über gestalterische Kräfte verfügt, und einen grünen Daumen habe ich auch nicht. Nur mit gutem Willen kommt man da nicht so richtig weiter. Dafür lese ich mit großer Begeisterung, was Helga Schütz zum Thema Garten zu sagen bzw. geschrieben hat. Nur in kleinen Portionen, das würde sich sonst so ratzfatz weglesen.

Gestern rief der Taxifahrer an, er wäre in der Nähe, ob ich ihm einen Kaffee ausgeben würde, er müsste jetzt eine Stunde auf seinen Fahrgast warten. Normalerweise kein Thema. Gestern eierte ich herum, von wegen, das wäre doch bestimmt nicht erlaubt, und eigentlich würde ich mich ja an die Vorgaben halten, auch wenn ich nicht mit allem einverstanden wäre. Es ist mir nicht leicht gefallen zu sagen, du, das möchte ich nicht. Und eigentlich habe ich es auch nicht gesagt, aber bei dieser Eierei hätte ich ebenfalls freiwillig verzichtet.