Ich spüre sie, kaum dass meine Augen geöffnet sind. Und dann sehe ich. Die Wiese. Der Nebel. Darüber der Mond. The night has begun. And here is your death. In the heart of your son. Das war das letzte, was ich vor dem Einschlafen gehört habe. Leonhard Cohen und die wunderbare Sharon Robinson, die auch mit am Text geschrieben hat. May everyone live. And may everyone die. Hello, my love. And my love, goodbye. Es gibt diese Momente, da höre ich einen Text, eine Melodie, und es haut mich um. Manchmal ist es sogar ein Song, den ich seit langem auf meinem Smartphone habe, der beim ersten Hören aber irgendwie an mir vorübergerauscht ist. Jahre später stehe ich nachts weinend am offenen Fenster. Here it is…..

 

Sonne und Regen wechseln sich ab. Gerade gießt es. Das ist den Meisen schnuppe. Dem Specht auch. Dem einen und dem anderen. Das ist eine Premiere. Zwei Spechte gleichzeitig habe ich noch nie an den Knödeln gesehen. Ich möchte mir die Haut vom Leibe. Eine chronische Nesselsucht – wenn man so etwas seit mehr als 20 Jahren wiederkehrend hat, kann man wohl von chronisch sprechen – kann mit dem Darm zusammenhängen. Sagte der Doc meines Vertrauens, dem ich ein Foto meines Rückens geschickt habe. Ich habe ihn gefragt, ob er glaubt, dass mein Körper auf diese Weise entgiftet. Durch die Haut sozusagen. Immerhin verzichte ich auf Alkohol. Nö. Glaubt er nicht.

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Mein Körper ein Schlachtfeld. So fühlt es sich an. Ich habe die Yogamatte von der Empore geholt und mache wieder die Übungen, die ich in der Schmerztherapie gelernt und ein paar Jahre lang pflichtbewusst geturnt habe. Gestern bin ich 25 km mit dem Rad gefahren. Ohne Unterstützung. Ich würde gerne schreiben, dass mir Bewegung Spaß macht, aber das stimmt nur in seltenen Fällen. Ich bin gerne draußen, sehr gerne sogar, aber da muss ich nicht herumrennen, nicht fahren. An einen Baum gelehnt sitzen, auf ein Wasser oder einen Sonnenuntergang schauend – das reicht mir.

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der mich nach Kyritz zu den Dichterinnen bringen soll, fährt an mir vorüber. Ich stehe nicht an der dafür vorgesehenen Stelle, da wird auch nicht auf Winken reagiert. Der Zug fährt in einer halben Stunde. Soll ich warten? Andererseits gäbe es einiges zu erledigen. Das Ebike muss repariert werden. Ein Arzt könnte einen Blick auf den Ausschlag werfen.

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Den ersten Besuch von der Spanierin und ihrem Meister habe ich auch gemeistert. Nicht nur, dass ich mich überwiegend entspannt fühlte, ich konnte unsere Gespräche, das Laufen, die gemeinsamen Mahlzeiten, vor allem die köstliche Lasagne vom Hausmann genießen und mich um 21.30 Uhr ohne schlechtes Gewissen verabschieden. Gestern Nachmittag saßen wir nach dem Spaziergang – wir sind die kurze Kälberrunde gegangen – noch mit den anderen Bewohnern im Garten und kaffeetisierten. Mit den kann-man-essen-Küchlein, die ich vorgestern gebacken habe und die gestern so übel gar nicht mehr waren. Wäre ich nur nicht so müde. Würde ich mich nur nicht so erschöpft und kraftlos fühlen.

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Über der Wiese zwei Bussarde. Direkt vor meinem Fenster macht eine kleine Blaumeise eine Knödelmeditation. Das beobachte ich häufiger. Wenn nur ein Vogel da ist, sitzt der oft wie in Trance vor oder auf einem Knödel. Nahezu bewegungslos. So gesehen erst vor einer Stunde beim Buntspecht. Gerade habe ich dem Meister geschrieben, dass er morgen doch etwas mitbringen könne, sollte er heute tatsächlich einen Baumarkt aufsuchen. Meisenknödel. Am besten einen Eimer voll. Die gehen hier weg wie nichts. Alles andere wird der Hausmann gleich in Neustadt besorgen, er ist mit dem Auto von Frau J. unterwegs. Es ist kalt und feucht.

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