legt sich ins Beet. Immer genau dahin, wo ich gerade jäten will. Aber ich wollte sowieso aufhören. Etwas ist mit meinem Kopf nicht in Ordnung. Beim Bücken fühlt es sich an, als würde er gleich platzen, und wenn ich huste, tut es weh. Am Himmel dunkle Wolken. Das prognostizierte Gewitter lässt nicht länger auf sich warten. Blitz, Donner, Hagel, über der Wiese ein grauer Schleier aus Wasser. Mitten in der Wiese der Esel, der interessiert nach links und rechts schaut. Was macht er da? Kein Pferd, kein Bauer in Sicht. Müsste ich ihn nach Hause bringen? Wir wurden einander noch nicht vorgestellt.

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blühen, duften, leuchten um die Wette. Vorwitzige Meisen flattern um meine Fenster herum, klopfen gegen die Scheibe, den Rahmen. Hallo? Reichen die Knödel nicht? Gestern hatten wir einen Gartenarbeitstag. Anfangs war es eisig kalt. Mit unseren eigenartigen Gewändern, den Schals und Mützen sahen wir wie Hutzelweiblein aus. Später konnten wir Schicht um Schicht ablegen und den Kaffee in der Sonne einnehmen. Am frühen Abend bin ich die kleine Runde gelaufen, habe Rehe erschreckt, die von links nach rechts, von rechts nach links vor mir über den Weg sprangen.

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Nuancen von Grün versetzen mich in eine Art Trance. Es würde mich nicht wundern, wenn zwischen den Moosen winzige Waldwesen auftauchen. Das Geheimnis der Kuhlen, von denen es hier jede Menge gibt, wurde erst vor ein paar Tagen gelüftet. Im letzten Weltkrieg haben sich dort deutsche, später auch russische Soldaten eingegraben. Devotionaliensammler haben nach Abzeichen, Medaillen, Stahlhelmen gesucht und diese auch gefunden. Ich suche eigentlich Kraniche, die Sonne hat mich vom Wege abgebracht. Auf den Wiesen links vom Deich entdecke ich sie dann. Eine Gruppe von 49 Vögeln, die ich dank Fernglas in aller Ruhe beobachten kann. Ich habe ein wenig Angst, dass ich zu nahe bin, aber sie bleiben, wo sie sind. Jippieeeeeehhhhh.

 
 

hätte man die Blüten für ein zartes weißes Gespinst am Waldrand halten können. Jedenfalls mir war dieser Gedanke gekommen, als ich gestern Abend noch einmal mit einem Glas Wein vor die Tür gegangen bin, um den Geräuschen der Vögel, dem Brausen des Windes zu lauschen. Von nahem betrachtet sind es einfach nur die Blüten eines Mirabellen Baumes. Von denen es hier etliche gibt. Je näher man ihnen kommt, um so lieblicher der Duft, den sie verströmen. In der großen Wiese die ersten Gelbsterne. Vorgestern habe ich den ersten Zitronenfalter gesehen. Und abends dann dieser Himmel, der mich fast in die Knie gezwungen hätte. Mein Gott, ist das schön, dachte und sagte ich. Neben der Kirche ein breites Stück Regenbogen.

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schon verlasse ich das Rhinower Ländchen und bin wieder zu Hause in der Ostprignitz-Ruppin. Im Fahrradkorb neben Eiern und Gemüse auch das gute Krustenbrot, das ich letzte Woche im Bioladen bestellt habe. Der Wind kommt jetzt von hinten, da radle ich wieder gern. Vorbei an Deichen und Feuchtwiesen, begleitet vom Schnattern der Gänse und anderer hier rastender Vögel. Weil die Sonne so schön scheint, weil alles nach Frühling riecht, laufe ich später zu dem Platz, der mir gestern gezeigt wurde. Vorbei an der Pferdekoppel, den alten Eichen. Da liege ich dann auf weichem Moos, genieße die Wärme, den leichten Wind, die Geräusche, die vom Wasser kommen und schau den wandernden Wolken hinterher. Frieden.