Die Sonne fällt zu mir herein mal wieder, alles leuchtet. Das Eichhörnchen balanciert auf dem Gitter, einmal hin, wieder zurück, das ganze noch einmal, hat sie mich endlich gesehen?, die Meisen wirken irritiert. Wo hat sie die verdammten Knödel? Ich kann das französische Fenster nicht öffnen, die Klinke dreht durch. Besser die Klinke als ich, denke ich mir. Eigentlich wollte ich heute mit dem Mopedfahrer Quittenkonfekt herstellen. Das habe ich abgesagt. Ich müsste nicht nur anderthalb Stunden durch die Stadt fahren, wir haben uns auch schon länger nicht mehr drinnen gesehen. Und diese Drinnen-Kontakte werde ich – wie die meisten meiner Freunde, alles ältere Menschen wie ich – noch einmal reduzieren.

Weder halte ich alle beschlossenen Maßnahmen für sinnvoll, noch glaube ich, dass der Spuk im Dezember vorbei sein wird. Wenn ich das schon höre oder lese. „Damit wir mit Oma und Opa unter dem Weihnachtsbaum sitzen können.“ Was für ein Blödsinn. Aber an mir soll es nicht liegen, wenn daraus nichts wird. Wenigstens das nehme ich mir vor.

Es wäre sinnvoll, ein Projekt für die nächsten Wochen zu haben. Regelmäßig laufen. Ein Mikrofon besorgen. Das Thema Podcast endlich in Angriff nehmen. Beim Sender 88,9 kann man zwischen den Jahren Literatur hören. Vom 24.12. bis 01.01. von 10 – 20 Uhr gibt es jeweils 30minütige Lesungen. Lesungen nonstop sozusagen. Und wenn ich das richtig verstehe, kann da jeder bis zu drei Audiodateien schicken. Ob ich das tatsächlich mache, weiß ich nicht, aber die Idee an sich gefällt mir.  Nur: Was lese ich?

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